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BR Volleys gewinnen "Duell der Giganten"
Die BR Volleys haben ihre „Heimspielwoche im Volleyballtempel“ erfolgreich beendet: Vor einer großartigen Kulisse von 7.219 Zuschauern setzte sich der Deutsche Meister am Sonntagnachmittag in einem spannenden Duell knapp mit 3:2 (25:18, 25:19, 23:25, 20:25, 15:13) gegen den Tabellenführer VfB Friedrichshafen durch. Damit sicherten sich die Berliner nicht nur wichtige Punkte im Kampf um eine gute Ausgangslage für die Play-offs, sondern können nun auch dem DVV-Pokalfinale in Halle/Westfalen am 02. März selbstbewusst entgegenblicken. |
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Tabellenerster vs. Tabellenzweiter, diese Ansetzung versprach einen Schlagabtausch auf hohem Niveau. Und die zahlreichen Besucher im Berliner „Volleyballtempel“ sollten nicht enttäuscht werden. Die Gastgeber – mit der Stammsechs Carroll, Kromm, Touzinsky, Kmet, Lisinac, Shoji und Krystof – erwischten den etwas besseren Start in die Partie. Eine sicher stehende Annahme ermöglichte es ihnen, den VfB mit variablen Angriffen unter Druck zu setzen. Ein Block von Lisinac ließ die Hauptstädter mit einem Vorsprung in die erste technische Auszeit gehen (8:5). Friedrichshafen aber kam Punkt für Punkt heran (9:7, 10:9), hinderte den Berliner Angriff mit starken Bockaktionen am Durchkommen und übernahm schließlich die Führung (10:11). Diese hielt allerdings nur kurz an, denn eine Aufschlagserie mit zwei Assen von Robert Kromm sorgte für den erneuten Ausgleich (13:13). Angetrieben von ihren lautstarken Fans zogen die Hausherren an den Häflern vorbei, bauten ihren Vorsprung kontinuierlich aus (16:14, 19:15, 22:17) und holten sich den ersten Durchgang mit 25:18. Auch im nächsten Satz waren die BR Volleys das souveräner auftretende Team. Zwar sah das Publikum viele umkämpfte Ballwechsel, Friedrichshafen machte aber wie schon zuvor in Annahme und Aufschlag zu viele Fehler, sodass die Berliner frühzeitig davon ziehen konnten (8:5, 16:10). Seitens des VfB gab es in dieser Phase kaum noch Widerstand, trotz zahlreicher Wechsel blieben die Gäste hinter den Erwartungen zurück (20:12). Jetzt aber wendete sich das Blatt, der dritte Durchgang verlief sehr ausgeglichen (4:4, 8:8, 12:12). Das Spiel der Gäste wirkte geordneter und war aus einer stabilen Annahme heraus deutlich effektiver als zu Beginn. Doch die BR Volleys schienen trotzdem nicht aufzuhalten zu sein und setzten sich bis auf 21:18 und 22:20 ab. Als die meisten Zuschauer wohl schon mit einem 3:0-Sieg rechneten, zeigte der VfB plötzlich seine ganze Klasse. Durch eine sensationelle Aufschlagserie des Bulgaren Valentin Bratoev machten die Häfler den Rückstand wett und sorgten mit dem 25:23-Satzgewinn für eine Verlängerung des Volleyball-Spektakels. Spätestens jetzt war Friedrichshafen voll da und übernahm nach vorheriger Dominanz der Hauptstädter das Zepter. Mit hammerharten Aufschlägen von Bratoev, Dünnes und Yosifov brachten sie die Berliner Annahme immer wieder ins Wanken und gingen erstmals in dieser Partie klar in Führung (9:5, 16:11). Nachdem am Ende des dritten Satzes schon Fischer für Kmet eingewechselt wurde, brachte Lebedew nun auch Sikiric für Kapitän Touzinsky, am Spielverlauf änderte dies jedoch nichts. Kromm und Lisinac, zuvor die wichtigsten Punktesammler der Hauptstädter, kamen mit ihren Angriffen zu selten durch, der Block wies Löcher auf und die Resignation wuchs zunehmend. Erst kurz vor Satzende war der anfängliche Kampfgeist wieder spürbar. Die BR Volleys machten vier Punkte in Folge (19:22), konnten den 20:25-Satzverlust aber nicht mehr verhindern. Die Entscheidung musste also im Tie-Break fallen. Dieser entwickelte sich zu einem enorm spannenden Trotz der Niederlage zeigte sich VfB-Trainer Stelian Moculescu nicht allzu enttäuscht: „Wir haben in den ersten zwei Sätzen einfach schlecht gespielt. Durch die Auswechslungen hat dann alles besser funktioniert und es hat sich ein ordentliches Volleyballspiel entwickelt. Dementsprechend bin ich mit den Reservisten zufrieden, ihnen bringt das heutige Spiel auf jeden Fall wichtiges Selbstvertrauen.“ Sein Gegenüber Mark Lebedew war mit dem Ergebnis zufrieden: „Mit Blick auf den ersten Tabellenplatz ist es nicht optimal, dass wir einen Punkt abgegeben haben, aber es war ein Spiel gegen den VfB Friedrichshafen und wir haben gewonnen!“, sagte der Australier nach der Partie und resümierte: „In den ersten Sätzen haben wir in allen Bereichen souverän agiert, aber wenn Spieler wie Bratoev und Geiler am Aufschlag stehen, ist keine Führung mehr sicher. Eigentlich wollten wir das Spiel im dritten Satz entscheiden, ihn zu verlieren und dann auch noch einen zweiten war hart und hat uns viel Kraft gekostet. Umso schöner ist, dass wir mit Teamgeist und absolutem Siegeswillen zurückgekommen sind und das Match für uns entschieden haben.“ Eine zentrale Rolle spielten dabei aus Sicht des Australiers die Zuschauer: „Das Publikum hat uns fantastisch unterstützt, das war heute enorm wichtig“, so Lebedew. |
In drei Wochen beginnt die neue Bundesliga-Spielzeit mit dem offiziellen DVL-Saisoneröffnungsspiel gegen Generali Haching in der Max-Schmeling-Halle. Mark, wie zufrieden bist Du mit der bisherigen Vorbereitung und wo siehst Du noch „Baustellen“?
Mark Lebedew: Bis jetzt bin ich zufrieden. Die Mannschaft ist konditionell gut drauf, arbeitet motiviert und intensiv. Wir haben natürlich noch viel zu tun, vor allem unsere Organisation müssen wir verbessern. Außerdem gibt es das ein oder andere technische Detail, an dem wir arbeiten müssen.
Bei den ersten Testspielen in Polen gab es jeweils klare Niederlagen. Worauf legst Du bei solchen Vorbereitungsspielen besonders wert und welches Fazit ziehst Du aus dem Turnier in Olsztyn?
Lebedew: Diese Vergleiche sind wichtig, um zu sehen, wo wir gerade stehen und was wir noch zu tun haben. Das hat uns das Turnier in Olsztyn aufgezeigt. Wir haben am Wochenende wichtige Schritte gemacht und junge Spieler wie Ruben Schott und Florian Hecht haben die Möglichkeit bekommen, gegen hochklassige Mannschaften zu spielen. Das wird für die Zukunft wichtig sein.
Aufgrund von internationalen Aufgaben stehen Dir in der Vorbereitung nicht alle Spieler zur Verfügung. Kawika Shoji ist mit Team USA unterwegs, Tomas Kmet mit der Slowakei und Neuzugang Srecko Lisinac mit Serbien spielen bei der Europameisterschaft. Wie schwer wiegt dieses Problem und wie kompensiert Ihr die Ausfälle in der täglichen Trainingsarbeit?
Lebedew: Es ist normal, dass zu diesem Zeitpunkt einige Spieler fehlen und es Dinge gibt, die wir nicht trainieren können. Am meisten fehlt uns Kawika, weil wir im Training nur einen Zuspieler haben und so weniger Spielformen üben können.
Was sind Deine Erwartungen an das Saisoneröffnungsspiel am 15. Oktober gegen Pokalsieger Generali Haching und warum sollte man sich dieses Volleyball-Highlight nicht entgehen lassen?
Lebedew: Ich erwarte ein hochklassiges Spiel, ein tolle Atmosphäre, Leidenschaft, Spaß und hoffentlich am Ende drei Punkte für die BR Volleys.