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Aufholjagd bringt wichtige Punkte
Der Deutsche Meister BR Volleys darf sich in der 2014 CEV Champions League über den zweiten Sieg freuen. Am Mittwochabend gewannen die Berliner in der Schweiz beim Meister Energy Investments Lugano mit 3:1 (22:25, 25:15, 25:22, 25:18) und verteidigten damit in der Vorrundengruppe D den zweiten Tabellenplatz hinter Diatec Trentino aus Italien. |
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BR Volleys Coach Mark Lebedew vertraute der Mannschaft, die eine Woche zuvor beim Türkischen Meister Arkas Izmir erfolgreich gewesen war: Kawika Shoji als Zuspieler, Scott Touzinsky und Robert Kromm auf, Tomas Kmet und Srecko Lisinac im Mittelblock, Paul Carroll als Diagonalangreifer und Martin Krystof auf der Liberoposition. Doch sein Team fand zunächst keinen richtigen Rhythmus. Zwar konnten die Berliner den ersten Satz bis zum 15:15 ausgeglichen gestalten, dann jedoch brachte eine Aufschlagserie des Australiers Nathan Roberts die Gastgeber 18:15 in Front. Diesen 3-Punkte-Vorsprung verteidigte Lugano zur Freude der 1.200 Zuschauer bis zum 25:22-Satzgewinn. Ein Weckruf für die BR Volleys, die im zweiten Durchgang sofort die Initiative übernahmen und sich über die Stationen 8:2, 13:4 und 16:6 bis zum deutlichen 25:15-Satzgewinn absetzten. Beispielhaft für die veränderte Szenerie war der Punkterfolg zum 15:4, als Libero Martin Krystof drei scheinbar unmöglich zu verteidigende Bälle im Spiel hielt, bis der Berliner Block den Rest erledigte. Von dieser Spielfreude war im dritten Durchgang jedoch zunächst nicht mehr viel zu sehen. Stattdessen bestimmten nun wieder die Schweizer das Geschehen und zogen bis auf 20:14 scheinbar unaufhaltsam davon. Zwar konnten die BR Volleys auf 17:20 verkürzen, doch als Zuspieler Kawika Shoji beim Stand von 18:22 zur Aufschlaglinie schritt, glaubten wohl nur noch die kühnsten Optimisten unter den mitgereisten Berliner Fans an eine Wende zum Positiven. Doch das Unmögliche geschah. Dank der ebenso druckvollen wie risikoreichen Aufschläge des US-Amerikaners punktete der Deutsche Meister sieben Mal in Folge (!) und sicherte den schon verloren geglaubten Satz mit 25:22. Und auch im vierten Abschnitt war es der Hawaiianer Shoji, der die BR Volleys mit seinem Service auf die Siegerstraße brachte. Seine Aufschlagserie vom 13:12 bis zum 18:12 war die Vorentscheidung in einem hart umkämpften und lange Zeit ausgeglichenen Match. Kapitän Scott Touzinsky blieb es vorbehalten, gleich den ersten Matchball zum 25:18 zu verwandeln. „Dieser 3:1-Erfolg und die daraus resultierenden drei Punkte sind sehr wichtig für uns“, freute sich Coach Lebedew über den Auswärtssieg im Eishockeystadion von Lugano. Nach der Hinrunde sieht die Tabelle der Gruppe D wie folgt aus: 1. Diatec Trentino (ITA) / 9 Punkte Somit besitzen die BR Volleys für die im Dezember stattfindende Rückrunde eine gute Ausgangsposition, um ihr Ziel – die Qualifikation für die Play-offs der besten 12 Clubs – zu erreichen. Auch deshalb weil alle drei Rückrundenspiele in der heimischen Max-Schmeling-Halle stattfinden: Lugano (04.12.), Izmir (10.12.), Trentino (18.12.). „Mit dem bisherigen Ergebnis können wir zufrieden sein“, sagt Kapitän Touzinsky, warnt aber davor, sich schon im Ziel zu wähnen. „Alle drei Gegner sind europäische Spitzenteams, gegen die man nicht einfach mal glatt gewinnt. Wir haben jetzt eine gute Basis, die wir gemeinsam mit unseren Fans festigen und ausbauen wollen“, so der Captain. Bevor Touzinsky & Co. wieder auf dem internationalen Parkett aufschlagen, muss sich das BR Volleys Team wichtigen nationalen Herausforderungen stellen: Am Sonntag (10.11.) kommt es zum Bundesliga-Spitzenspiel gegen den Erzrivalen VfB Friedrichshafen und nur drei Tage später (13.11.) wartet das DVV-Pokal-Achtelfinale bei CV Mitteldeutschland. |
In drei Wochen beginnt die neue Bundesliga-Spielzeit mit dem offiziellen DVL-Saisoneröffnungsspiel gegen Generali Haching in der Max-Schmeling-Halle. Mark, wie zufrieden bist Du mit der bisherigen Vorbereitung und wo siehst Du noch „Baustellen“?
Mark Lebedew: Bis jetzt bin ich zufrieden. Die Mannschaft ist konditionell gut drauf, arbeitet motiviert und intensiv. Wir haben natürlich noch viel zu tun, vor allem unsere Organisation müssen wir verbessern. Außerdem gibt es das ein oder andere technische Detail, an dem wir arbeiten müssen.
Bei den ersten Testspielen in Polen gab es jeweils klare Niederlagen. Worauf legst Du bei solchen Vorbereitungsspielen besonders wert und welches Fazit ziehst Du aus dem Turnier in Olsztyn?
Lebedew: Diese Vergleiche sind wichtig, um zu sehen, wo wir gerade stehen und was wir noch zu tun haben. Das hat uns das Turnier in Olsztyn aufgezeigt. Wir haben am Wochenende wichtige Schritte gemacht und junge Spieler wie Ruben Schott und Florian Hecht haben die Möglichkeit bekommen, gegen hochklassige Mannschaften zu spielen. Das wird für die Zukunft wichtig sein.
Aufgrund von internationalen Aufgaben stehen Dir in der Vorbereitung nicht alle Spieler zur Verfügung. Kawika Shoji ist mit Team USA unterwegs, Tomas Kmet mit der Slowakei und Neuzugang Srecko Lisinac mit Serbien spielen bei der Europameisterschaft. Wie schwer wiegt dieses Problem und wie kompensiert Ihr die Ausfälle in der täglichen Trainingsarbeit?
Lebedew: Es ist normal, dass zu diesem Zeitpunkt einige Spieler fehlen und es Dinge gibt, die wir nicht trainieren können. Am meisten fehlt uns Kawika, weil wir im Training nur einen Zuspieler haben und so weniger Spielformen üben können.
Was sind Deine Erwartungen an das Saisoneröffnungsspiel am 15. Oktober gegen Pokalsieger Generali Haching und warum sollte man sich dieses Volleyball-Highlight nicht entgehen lassen?
Lebedew: Ich erwarte ein hochklassiges Spiel, ein tolle Atmosphäre, Leidenschaft, Spaß und hoffentlich am Ende drei Punkte für die BR Volleys.