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Nervenstark in Belgien erfolgreich
Mit dem ersten Auswärtssieg der laufenden Champions-League-Saison haben die BR Volleys ihre Position in der Gruppe A gefestigt. Dank des 3:0-Erfolgs (25:16, 25:20, 32:30) bei Greenyard Maaseik (BEL) übernehmen die Berliner zumindest für eine Nacht die Tabellenführung. Wird PGE Projekt Warschau am Donnerstag seiner Favoritenrolle bei ACH Volley Ljubljana gerecht, könnte der Deutsche Meister zwar wieder auf den zweiten Rang abrutschen, hätte dann aber sechs Punkte Vorsprung auf die Verfolger aus Belgien und Slowenien. Mit 27 Punkten setzte sich MVP Jake Hanes am Mittwochabend an die Spitze des Scorerrankings der Königsklasse.
Der deutsche Fußball-Champions-League-Sieger von 2001 Thorsten Fink eröffnete den Königsklassenabend in der mit 1.500 Zuschauern gefüllten Steengoed Arena mit einem symbolischen Aufschlag (von unten). Anschließend starteten die BR Volleys kontrolliert ins Spiel und gingen beim belgischen Vizemeister zunächst nicht viel Risiko. Beide Mannschaften spielten gutes Sideout und tasteten sich ab (8:8). Der Spanier Iribarne schenkte dem Deutschen Meister den ersten Fehler (9:8) und Jake Hanes war der erste Spieler im Gästetrikot, der seinen Aufschlag voll traf (12:10). Dreimal in einem Ballwechsel stoppte der Block den Ex-Teamkollegen Cody Kessel, bis sein Landsmann Hanes die Rally zur wichtigen 18:14-Führung beendete. Der stärkste Angreifer im ersten Satz war Ruben Schott, der nahezu jede schwierige Situation löste und sechs Punkte erzielte (21:15). In der Endphase rollte der Berliner Zug. Matthew Knigge servierte stark, Hanes schoss mit seinem Aufschlag Perin im Aus ab und ein Netzfehler der Belgier beendete den Auftaktsatz (25:16).
Mit Fabelwerten von 83 % positiver Annahme und 78 % Angriffsquote brachten die BR Volleys den ersten Durchgang ins Ziel und höchst unterhaltsam ging es kurz hinter der deutschen Grenze weiter. Perin startete den nächsten Satz mit dem ersten Ass für seine Farben und Maaseik schraubte die Gegenwehr nun hoch. Nach einem Aufschlagpunkt von Schott führten die Männer in den schwarzen Auswärtstrikots (7:6), aber auch Hanes ließ sich von Perin einmal im Aus stehenden abschießen (10:10). Der US-Boy zeigte im Block, dass er diesen Fehler schnell abschütteln konnte, und Moritz Reichert steuerte ein weiteres Ass bei. So war das Team von Coach Joel Banks erneut obenauf (15:12). Mit einem kurz eingerollten und einem schnellen Aufschlag erwischte Johannes Tille die heimische Annahme zweimal auf dem falschen Fuß (22:17). Das Aufbäumen des Heimteams stoppte Hanes mit einem krachenden Angriff von Position Vier und Knigge erzielte die letzten zwei Punkte dieses Satzes (25:20).
„B – B – BRV“-Sprechchöre des orangen Fanblocks, in dem sich auch Unterstützer der Dürener „Moskitos“ im Zuge der Fanfreundschaft mit dem „7. Mann“ tummelten, schallten durch die Steengoed Arena. Längst war Hanes auf Topscorer-Kurs, aber die Anfangsphase des dritten Satzes gehörte Maaseik dank guter Aufschläge (6:8). Über die Mittelangreifer waren die Hausherren effektiv, aber nach einem Angriffsfehler von Kessel gelang den BR Volleys der Ausgleich (10:10). Hanes packte zweimal im Block gegen Iribarne zu (13:10) und war auch im Angriff eine beeindruckende Bank. Die Berliner haderten in einigen Momenten mit den Entscheidungen des Schiedsrichters (19:17) und gerieten plötzlich gehörig unter Druck (20:22). Als es ganz eng wurde, setzte Banks auf Simon Plaskie, der diese Arena aus heißen Duellen mit Roeselare gut kennt (22:24). Mit dem Belgier auf der Platte und am Aufschlag wehrten die BR Volleys fünf Satzbälle ab (darunter den ganz wichtigen per Block durch Reichert, 24:24) und das Match spitzte sich dramatisch zu. Hanes punktete jedoch aus jeder Lage und erzielte allein im dritten Satz unglaubliche 14 Punkte. Den vierten Matchball nutzte der Bundesliga-Tabellenführer nach einem Angriff von Perin ins Aus zum umjubelten Auswärtssieg (32:30).
Damit stehen die BR Volleys mit der hervorragenden Bilanz von sechs Punkten und 6:1 Sätzen in der Gruppe A da. Ähnlich zufrieden kann die SVG Lüneburg auf ihren Start in die Champions League blicken. Auch für die Niedersachsen stehen in der Gruppe E nach dem heutigen 3:1-Erfolg bei Levski Sofia (BUL) zwei Siege zu Buche. So begegnen sich der Tabellenerste und -zweite der Bundesliga mit breiter Brust, wenn es am Samstag (23. Nov um 18.00 Uhr) in der Max-Schmeling-Halle um den Einzug ins Halbfinale des DVV-Pokals geht.
Stimmen zum Spiel
Jake Hanes: „Wir hatten tolle Unterstützung unserer Fans hier in Belgien. Es war wirklich eng am Ende, aber wir sind als Team zusammengeblieben und haben energisch gekämpft. Vor allem haben wir auf unser System vertraut und sind stabil geblieben. Wir konnten uns in diesem Moment in der Champions League wirklich beweisen und nehmen das mit zum schwierigen dritten Gruppenspiel nach Warschau.“
Joel Banks: „Ich bin sehr, sehr glücklich über den 3:0-Erfolg. Die Mission hier ist heute erfüllt. Wir wussten, dass Maaseik es uns über die Dauer des Spiels schwer machen wird. Sie kamen durch ihre Abwehrkontakte immer besser in die Begegnung. Wir hätten etwas sauberer aus guten Situationen agieren können, aber haben auch die schwierige Phase überlebt. Das Team hat einen kühlen Kopf bewahrt und jetzt stehen wir mit zwei Siegen, einem daheim und einem auswärts, super da. Nun sind wir bereit für ein hartes Pokalmatch gegen unsere Freunde aus Lüneburg.“
BR Volleys Formation
Ruben Schott + Moritz Reichert (AA), Matthew Knigge + Tobias Krick (MB), Johannes Tille (Z), Jake Hanes (D) und Kyle Dagostino (L) | Eingewechselt: Nehemiah Mote, Daniel Malescha, Simon Plaskie
Bestwerte
Hanes 27 Punkte, 4 Blocks | Schott 10 Punkte | Krick 7 Punkte, 88 % Angriffsquote | Dagostino 75 % pos. Annahme
>>> Matchreport <<<
Nächstes Spiel
23. Nov | 18.00 Uhr | vs. SVG Lüneburg (Max-Schmeling-Halle)
Tickets auf www.br-volleys.de/ticketshop