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BR Volleys setzten Erfolgsserie fort

Sa 27.10.2012
Aberglaube scheint bei den Volleyballern im Gegensatz zum Fußball unbekannt zu sein – und so bezwangen die BR Volleys den „Angstgegner“ Moerser SC am Samstagabend in ihrem „Volleyballtempel“ Max-Schmeling-Halle vor 3.913 Zuschauern glatt mit 3:0 (25:14, 25:16, 25:17). Für den Deutschen Meister war es der vierte Erfolg im vierten Pflichtspiel der noch jungen Saison.

2012-09-28

Aleksandar Spirovski überzeugte auch gegen den Moerser SC und wurde als MVP ausgezeichnet.
Foto: Eckhard Herfet, Berlin


In der Vorsaison waren die Moerser als einziger Gegner ohne Niederlage gegen die Berliner geblieben, hatten mit 3:2 und 3:1 überraschende Siege für sich verbuchen können. Für BR Volleys Coach Mark Lebedew zählen jedoch weder Vergangenes, noch Kategorien wie Aberglaube oder Angstgegner. Schon nach den jüngsten Belastungen in Bundesliga und Champions League hatte er angedeutet, seine Startformation gegen den MSC möglicherweise zu verändern. "Wir haben zwölf Topspieler im Kader. Wer auch immer zum Einsatz kommt, wird - davon bin ich überzeugt - voll engagiert bei der Sache sein und eine Topleistung bringen."

Ein Vertrauensvorschuss, den Zuspieler Sebastian Kühner (25) und Außenangreifer Björn Höhne (21) erfolgreich rechtfertigten. Die Youngster hatten gegen die hochkarätige Konkurrenz aus Friedrichshafen, Haching und Budejovice nur wenig Gelegenheiten bekommen, sich zu präsentieren. Gegen den vermeintlichen "Angstgegner" aber rückten sie für die beiden US-Amerikaner Kawika Shoij und Scott Touzinsky in die Startformation. Und erfüllten hochmotiviert und gekonnt die Ansprüche des Trainers und der Mitspieler.

"Basti und Björn haben ihre Sache zu meiner vollen Zufriedenheit gemacht. Sie brauchten etwas Anlaufzeit, um ihren Rhythmus zu finden, weil wir zuletzt durch Reisen und Wettkämpfe nur wenig trainieren konnten. Aber im Spielverlauf wurden beide immer besser", lobte Lebedew zwei der Jüngsten in seinem Kader.

Der Moerser SC hatte schon bei seinen beiden vorherigen Auftritten – 3:1 über den Aufsteiger VC Dresden und 2:3 gegen Lokalrivale Evivo Düren – erkennen lassen, dass die neuformierte Mannschaft sich noch in einem Findungsprozess befindet. Der einstige Berliner Janis Smedins, Bronzemedaillengewinner beim olympischen Beachvolleyball-Turnier in London, spielt zukünftig nur noch im Sand. Zusammen mit dem Abgang von Spielmacher Dirk van Gendt führte dies offensichtlich zu Leistungseinbußen, die selbst ein so routinierter Zuspieler wie Neuzugang Nico Freriks (noch) nicht kompensieren kann.

Die Gastgeber – neben den Youngstern mit Tomas Kmet, Felix Fischer, Aleksandar Spirovski, Robert Kromm und Libero Martin Krystof – benötigten nach dem Anpfiff einige Minuten, um wieder richtig auf Betriebstemperatur zu kommen. Die Berliner verzeichneten bei 6:5 die erste Führung und setzten sich nach 8:7 vorentscheidend zum 16:9 ab – weil beispielsweise Kromm wie Höhne die Gästeannahme mit harten Aufschlägen unter Druck setzten, das Duo Fischer/Kmet zusammen mit den Kollegen eine schwer zu überwindende Blockwand markierte und Krystof gekonnt die Annahme stabilisierte.

Bei den Gästen ersetzte im dritten Durchgang Michael Olieman auf der Diagonalposition den Australier Steve Keir, der den Berlinern in der letzten Saison so manche Probleme bereitet hatte, aber diesmal offensichtlich nicht zur Zufriedenheit seines Trainers zum Zuge kam. Auch die Einwechslung von Zuspieler Bart Jan Janssen schien zunächst positive Impulse setzen zu können. Denn der dritte Durchgang verlief enger und knapper (7:8, 12:11, 17:13). Doch die BR Volleys ließen sich auch diesen Satz nicht nehmen.

Im letzten Spielabschnitt durfte bei den Berlinern Ricardo Galandi (für Fischer) nach längerer Verletzungspause endlich wieder Wettkampf-Praxis sammeln. Auf der Gegenseite verletzte sich Außenangreifer Tobias Neumann. Sein Ersatz Bobby Koy bekam die MVP-Auszeichnung. Alles Marginalien, die keinen Einfluss auf das Geschehen hatten. Der Meister gab sich keine Blöße und brachte das 3:0 sicher nach Hause.

MSC-Mittelblocker Tim Broshog, ursprünglich in der Hauptstadt groß geworden, nun Kapitän bei Moers, meinte: "Wir hatten uns nicht allzu viel ausgerechnet und wussten, dass Berlin momentan sehr gut drauf ist. Sie haben uns nicht wie im Vorjahr die Möglichkeiten gegeben, ins Spiel zu kommen, weil vor allem unsere Annahme heute zu schwach war. Aber ich denke, dass wir im Saisonverlauf, wenn die Abstimmung sich verbessert, ganz bestimmt wieder stärker sein werden."

epo

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