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CV Mitteldeutschland: Die Chemie und Zuversicht stimmen

Di 27.09.2011
In 3 Tagen startet die Bundesliga-Saison 2011/12. Zur Einstimmung auf die neue Spielzeit liefern wir Ihnen bis zum 30.09. zu den elf Bundesliga-Klubs täglich ein Informationspaket bestehend aus einer Vorschau, den Zu- und Abgängen, dem kompletten Kader und Internet-Links. Heute: CV Mitteldeutschland.

„In der Region zuhause. In Deutschland unterwegs. Europa im Blick.” So steht es auf der Eingangsseite der Homepage des CV Mitteldeutschland zu lesen. Was auf den ersten Blick vollmundig erscheint, spricht indes nur für die Zuversicht, mit der sie in die neue Saison starten. Und wer sich keine Ziele setzt, hat ohnehin verloren.

Der letztjährige Tabellen-Zehnte, der nur knapp an der Play-off-Teilnahme vorbeigeschrammt war, ist einer von zwei Klubs, die mit einem neuen Chefcoach auf der Bank in die Spielzeit 2011/2012 gehen. In Bottrop hat mit dem Niederländer Johan Verstappen ein altbekanntes Gesicht die Regie übernommen, beim CVM ist mit Matthias Münz ebenfalls ein Name aufgetaucht, der schon viel mit der Bundesliga zu tun hatte. Münz (41) war zuletzt Landestrainer beim Berliner Nachwuchs und hat in früheren Jahren die Netzhoppers aus Königs Wusterhausen trainiert. Oft zum Leidwesen des damaligen VC Bad Dürrenberg/Spergau, wenn der die Punkte abgeben musste. Münz hat auf der Trainerbank Michael Mücke abgelöst und setzt sich für den neuen Job hohe Ziele: „Hier ist etwas Tolles gewachsen und ich will auf dem weiteren Weg nach oben meinen Teil beitragen.”

Um das zu erreichen wurde das Team auf – mit anderen Klubs verglichen – relativ wenigen Positionen verändert. Einer der vielleicht wichtigsten Neuen ist der gebürtige Holländer Jairo Hooi, der auf der Mitte den Block verstärken soll. „Jairo hat zuletzt in Moers gespielt, dort sind wir auf ihn aufmerksam geworden, weil er uns mit seinen Schnellangriffen schwer zugesetzt hat”, wird CVM-Manager Rick Wiedersberg zitiert. Ein probates Mittel, die Konkurrenz zu schwächen, bevor die einem noch mehr zu schaffen macht.

Dazu wurden gleich drei Youngster des VCO Berlin verpflichtet: Moritz Brückner (Libero), Philipp-Arne Bergmann (Diagonalangreifer) und Florian Völker (Zuspiel). Da Matthias Münz bekannt für gute Jugendarbeit ist, bleibt es spannend zu beobachten, wie er die drei Talente in den Erstliga-Spielbetrieb integriert.

Pikant zu Saisonbeginn: Gleich am ersten Spieltag am 1. Oktober empfängt der CV Mitteldeutschland die Netzhoppers. Das garantiert ein weiteres Wiedersehen mit neuen Bekannten.

Zugänge:
L - Moritz Brückner (Zurich Team VCO Berlin), D - Philipp-Arne Bergmann (Zurich Team VCO Berlin), Z - Florian Völker (Zurich Team VCO Berlin), MB - Jairo Hooi (Moerser SC), MB - Chris Warsawski (2. Mannschaft), T - Michael Münz (Landestrainer Berlin)

Abgänge:

Z - Roman Metelskiy (TG Rüsselsheim), AA - Sebastian Hähner (VC Gotha), MB - Artur Augustyn (Lotos Trefel Gdansk/POL), D - Haroldas Cyvas (2. Mannschaft), L - Tomas Knebelkamp (unbekannt)

Mannschaft 2011/12:
Z | 7 | Florian Völker | 06.05.91 | 1,93 | GER
Z | 14 | Sebastian Kühner | 15.03.87 | 2,03 | GER
AA | 9 | Enrico Ehrhardt | 04.12.83 | 2,00 | GER
AA | 15 | Mark Siebeck | 14.10.75 | 1,95 | GER
AA | 16 | Jiri Stolfa | 13.01.78 | 1,97 | CZE
MB | 4 | Christian Langer | 05.03.77 | 2,02 | GER
MB | 6 | Jairo Hooi | 13.03.78 | 2,01 | NED
MB | 11 | Peter Mayer | 19.11.85 | 2,04 | GER
MB | 13 | Chris Warsawski | 13.08.92 | GER
D | 8 | Christoph Helbig | 04.03.84 | 1,97 | GER
D | 10 | Philipp-Arne Bergmann | 04.01.91 | 1,97 | GER
L | 1 | Moritz Brückner | 26.07.91 | 1,79 | GER

Trainer | Matthias Münz | 13.09.67 | GER
Co-Trainer | Daniel Lang | 12.10.76 | GER

Größte Erfolge:
Platz 8 in der Saison 2008/09

Quelle: DVL

Der frühe Zeitpunkt - gute zwei Wochen vor dem vorgezogenen Ligaauftakt am 20. Oktober mit dem Derby gegen die Netzhoppers Königs Wusterhausen (19.30 Uhr | Max-Schmeling-Halle) - und der Standort mit einem prächtigen Panoramablick über die Dächer der Sport- und Volleyball-Hauptstadt verdeutlich: Der SCC möchte (im Gegensatz zum Vorjahr) von Anbeginn das Ligatempo mitbestimmen und eher von oben als von unten auf die Konkurrenz schauen!

Besser zu sein als die beiden Bronzemedaillen in Bundesliga und Challenge Cup bedeutet: "In den Endspielen der Meisterschaft oder des Pokals dabei zu sein und um die beiden Titel mitzuspielen", wie der Manager auf Nachfrage präzisierte. Um dafür die Voraussetzungen zu schaffen, habe man im Sommer einiges investiert - in einen neuen Trainer, sowie in vier neue bzw. zurückgekehrte Spieler.  Niroomands Fazit: "Wir haben einen guten Trainer, der praxisorientiertes Training mit sportwissenschaftlicher Begleitung verbindet, wir haben eine gute Mannschaft und wir hatten eine gute Vorbereitung - all das stimmt zuversichtlich." Das  weiterführende Ziel sei ein Start in der europäischen Königsklasse Champions League, "wenn möglich nach dieser Saison oder aber 2012."

Ansprüche, die der neue Cheftrainer uneingeschränkt teilt. Mark Lebedew, gebürtiger Australier, Nationalspieler und Auswahlcoach in seiner Heimat, dann bei Klubs in Belgien, Italien und Polen sowie in der Bundesliga bei Bayer Wuppertal, SG Eltmann und VC Franken, bestätigte: "Es ist grundsätzlich richtig, sich hohe Ziele zu setzen. Nur dann kann man auch hohe Ziele erreichen. Insbesondere vor dem Hintergrund der Sportstadt Berlin und der hervorragenden Infrastruktur beim SCC."



Stephan Hartramph vom Hauptsponsor Berlin Recycling versprach, längerfristig mit dem SCC zusammenarbeiten und mithelfen zu wollen, "die Marke SCC weiter nach vorn zu bringen. Weil die Stimmung in der Max-Schmeling-Halle mit dem Liga-Rekordbesuch so einzigartig sei, möchten wir zukünftig dort noch mehr Spiele präsentieren." Zehn oder mehr Begegnungen sind in der seinerzeit für Olympia 2000 konzipierten Arena für die neue Saison geplant.

Beispielsweise auch im CEV-Cup, der zweiten Europacup-Kategorie, in dem der SCC im November zum Auftakt auf die spielstarke Mannschaft Tomis Constanta (Rumänien) trifft. Im Erfolgsfalle wäre ein Vergleich mit dem neuen Klub von Georg Grozer,  Resovia Rzeszow (Polen) denkbar. Sollte die Auftakthürde zu hoch sein, würde auf die Berliner das Mitwirken im nachgeordneten Challenge Cup zukommen.

Begegnungen, die Matthias Klee, Leitung Geschäftsstelle und Marketing, sowie Frank Bachmann, Kaufmännische Leitung und Sponsoring, wieder voll fordern werden. Ihrem Einsatz vor allem ist es zu verdanken, dass der SCC erstmals Bundesliga-Primus hinsichtlich der Zuschauerresonanz werden konnte. Unter anderem soll eine attraktiver gestaltete SCC-Webseite weitere Anhänger und Partner für "Berlins Volleyballteam Nr. 1" gewinnen.

Der optimistisch und gut gestimmte Manager Kaweh Niroomand betrachtete es als gutes Omen, dass die Mannschaft auf der nächtlichen Rückfahrt von Testspielen gegen den polnischen Pokalsieger KS Jastrzebski Wegiel (ein Sieg und eine Niederlage) eine Kollision mit einem Wildschwein dank der Bus-Steuerkünste von Teammanager Matthias Klee unbeschadet überstanden hat. Da hätten alle: "buchstäblich Schwein gehabt..."!    

epo

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