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"Wir sind bereit zu kämpfen!"
So 29.08.2010
Mit 26 von insgesamt 97 Punkten war Diagonalangreifer Aleksandar Spirovski beim 3:1 des SCC BERLIN gegen die Wuppertal TITANS zum wiederholten Male punktbester Akteur des Siegers. Einmal mehr durfte er dafür die Ehrung als "SECURITAS Spieler des Tages" in Empfang nehmen. |
scc-volleyball.de: Beim Hauptrundenabschluss in der Bundesliga gegen Wuppertal die beiden ersten Sätze zu 15 und 16 gewonnen und dann den dritten abgegeben - wie kommt so was?
Aleksandar Spirovski: Die Konzentration war weg. Wir waren in der Annahme und in den anderen Elementen nicht konsequent. Auch mit den Aufschlägen haben wir nicht genügend Druck entwickelt. Im Gegensatz zum Gegner, der mit einer Flatterpunkteserie von Dirk Grübler startete und danach einen Lauf hatte.
scc-volleyball.de: Wechselhaftigkeit in den Leistungen hat der SCC in dieser Saison mehrfach gezeigt?
Aleksandar Spirovski: So richtig habe ich keine Erklärung dafür. Aber klar ist, dass die Verletzungen und Krankheiten von Jiri Popelka, Felix Fischer, Dirk Westphal und zuletzt Mark Dodds da mitgespielt haben. Ich denke aber, dass die Form der Mannschaft im März insgesamt nach oben zeigte.
scc-volleyball.de: Was fehlt zur Topform?
Aleksandar Spirovski: Wir haben vor dem Spiel gegen Wuppertal mit Blick auf die Playoffs intensiv an Kraft und Ausdauer gearbeitet, waren nicht frisch und reaktionsschnell und hatten noch nicht die optimale Ballsicherheit.
scc-volleyball.de: Das soll am Sonntag anders sein?
Aleksandar Spirovski: Wir waren für drei Tage im Bundesleistungszentrum in Kienbaum. Um zu trainieren und zu regenerieren, den Kopf klar zu bekommen und den Focus auf die Playoffs zu setzen. Ich denke, das hat funktioniert.
scc-volleyball.de: Nun wartet am Sonntag im Viertelfinale mit Düren nicht gerade ein Lieblingsgegner aus Sicht des SCC?
Aleksandar Spirovski: In der Tat. Die sind immer besonders motiviert gegen uns und haben uns auch von der Tabellenspitze geschubst. Für diese bittere Niederlage in Düren wollen wir uns revanchieren und auf jeden Fall ins Halbfinale einziehen. Auch wenn es schwer wird - wir sind bereit zu kämpfen!
scc-volleyball.de: Du bist die sechste Saison in Berlin, warst 2003/04 auch Deutscher Meister und seither ein Leistungsträger hier. Warum hast Du nie Einsätze in der serbischen Nationalmannschaft bekommen?
Aleksandar Spirovski: Ich kam 2003 als Mittelblocker von Partizan Belgrad hierher. Den Mittelblock besetzt seit je her in der Nationalmannschaft Ivan Milkovic. 30 wie ich. Eine Legende im serbischen Volleyball, Olympiasieger 2000 in Sydney und auch im Vorjahr in Peking (Serbien 5./d.A.) die Nr. 1. Vor fünf Jahren stand ich mal im 18-er Kader der Nationalmannschaft, erhielt aber keine Einsätze. Ich bin dann nach dem Abgang von Marco Liefke beim SCC vor zwei Jahren auf die Diagonalposition umgestiegen. Auch da gibt es Hochkaräter in Serbien.
scc-volleyball.de: Die spielen aber nicht alle in Serbien sondern auch, wo es mehr Geld gibt?
Aleksandar Spirovski: Die Nationalspieler sind auch in Italien, Griechenland, Polen und neuerdings gehört der Moerser Libero Rosic dazu. Ein paar sind mit dem serbischen Nationaltrainer Kulakovic in Montenegro beim Meister Podgorica. Den haben wir in der Vorbereitung mit dem SCC 3:0 und 3:1 geschlagen. Weil aber danach keine Einladung von Kulakovic kam, habe ich das Thema Nationalmannschaft abgehakt.
scc-volleyball.de: Du hast nach dem erfolgreichen Umstieg von Mittelblock auf Diagonalangriff im Vorjahr gesagt, diagonal ist einfacher? Siehst Du das heute noch ebenso?
Aleksandar Spirovski: Vom Spiel her ja. Als Hauptangreifer sind allerdings Druck und Verantwortung größer. Da musst du jedes Spiel gut sein, stehst immer im Blickpunkt.
scc-volleyball.de: Letztes Jahr bist Du im Sommerurlaub gar nicht nach Hause gefahren. Weshalb?
Aleksandar Spirovski: Weil ich mich hier besser auf die Saison vorbereiten kann. Meine aus Belgrad stammende Frau in Berlin einen Fulltime-Job als Architektin hat. Wir nette Leute aus der Botschaft kennen und ich mich gut mit Alba-Basketballer Nadjfeji verstehe, der mich zu Spielen in der Euroleague einlädt. Wir fühlen uns sehr wohl in der Stadt, nutzen das viele Grün zu Spaziergängen.
scc-volleyball.de: SCC-Manager Kaweh Niroomand sagt, du bist als sportlicher Leistungsträger von den Emotionen her zu zurückhaltend, müsstest in gewissen Situationen mehr Emotionen zeigen?
Aleksandar Spirovski: Ja, ich bin eigentlich ein zurückhaltender Typ. Mir liegen Show und aggressives Verhalten nicht. Vielleicht kriegen wir das mit dem Gegenseitig-Puschen als Mannschaft besser als bisher hin.
scc-volleyball.de: Die Gewissenfrage zum Schluss: Wer wird Deutscher Meister 2009?
Aleksandar Spirovski: Wir haben die Möglichkeit dazu, wenn alle kämpfen, die Zähne zeigen und nahe am Limit spielen. Aber versprechen will ich den Titel nicht.
scc-volleyball.de: Vielen Dank für das Gespräch und viel Erfolg in den Play-offs!
Tickets für die Play-off-Heimspiele des SCC sind HIER… einfach zu buchen und direkt auszudrucken, oder auch telefonisch unter 01805 288 244 (Euro 0,14 / Min), an der Max-Schmeling-Hallle sowie an allen TiXOO-Vorverkaufskassen erhältlich.