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Das Aus kommt erneut per "Golden Set"

So 29.08.2010
Trotz einer kämpferisch wie spielerisch überzeugenden Leistung musste sich der SCC BERLIN am Mittwochabend von der internationalen Bühne verabschieden. Wie schon im CEV-Cup gegen GC Lamia (Griechenland) unterlag der Deutsche Vizemeister auch im Challenge Cup gegen CAI Teruel (Spanien) nach dramatischem Spielverlauf im "Golden Set".

Dieser wurde notwendig, nachdem die Berliner das Hinspiel mit 3:2 gewannen, das Rückspiel aber - nach wie vor ohne die Verletzten Jiri Popelka und Jaromir Zachrich - mit dem gleichen Ergebnis verloren. Bei dieser Konstellation sieht das Reglement vor, dass direkt im Anschluss an das Rückspiel ein alles entscheidender Satz im Tie-break-Modus (bis 15 Punkte) ausgespielt wird. Wie schon vor einigen Wochen die Griechen nutzten die Spanier in diesem "Golden Set" ihren Heimvorteil und zogen in die nächste Runde ein.

Für diesen Heimvorteil sorgten 2.500 euphorische Spanier, die ihre Mannschaft pausenlos und lautstark antrieben. Bereits vor dem Anpfiff bekam das SCC-Team einen Vorgeschmack auf die stimmungsgeladene Atmosphäre im ausverkauften "Pabellon Municipal Los Planos". Während die Präsentation des Gastgebers unter tosendem Jubel erfolgte, wurde die Vorstellung der Berliner von einem gellenden Pfeifkonzert begleitet.

Diese Kulisse blieb bei den SCC-Akteuren nicht ohne Wirkung. Insbesondere im Aufschlag und in der Annahme unterliefen den Schützlingen von Trainer Michael Warm übermäßig viele Fehler. Folgerichtig gingen die ersten beiden Durchgänge ebenso deutlich wie verdient mit 25:21 und 25:18 an Teruel. Der dritte Satzerfolg und das Weiterkommen der Spanier schienen nur noch Formsache zu sein.

Mit dem Rücken zur Wand erwachte das Kämpferherz der Berliner. Und auch spielerisch fanden die Männer um Kapitän Jaroslav Skach nun zu gewohnter Stärke. Vor allem der Block, den die spanische Presse nach dem Hinspiel als "muro de Berlin", als die "Berliner Mauer" betitelt hatte, wurde dieser Bezeichnung durchaus gerecht. Immer wieder prallten die wuchtigen Angriffe der Iberer daran ab. Mit 25:20 und 25:22 gingen die nächsten beiden Durchgänge an den SCC und für einen kurzen Moment war es still im "Hexenkessel" von Teruel.

Der anschließende Tie-break war an Spannung kaum zu überbieten. Die Führung wechselte ständig, keine Mannschaft konnte sich absetzen. Ein Kuriosum dann beim Stand von 14:13 (Matchball für Teruel): Der Aufschlag von Marcus Böhme wird von der spanischen Linienrichterin als As gewertet, doch der französische Schiedsrichter überstimmt diese Entscheidung und beendet damit das Spiel. Nun gab es auf den Rängen kein Halten mehr. Getragen von dieser Welle der Euphorie entschieden die Gastgeber auch den "Golden Set" 15:8 für sich, zogen damit ins Achtelfinale ein und dürfen sich hier mit Galatasaray Istanbul auf den nächsten attraktiven Gegner freuen.

Für den SCC hingegen ist die internationale Saison 2008/2009 beendet. Enttäuscht über das Ausscheiden, aber zufrieden mit der Leistung seines Teams zeigte sich Trainer Michael Warm: "Nachdem wir in den ersten beiden Durchgängen gar nicht zu recht gekommen sind, haben wir ab dem dritten Satz fast perfekt agiert. Block- und Feldabwehr zeigten die beste Saisonleistung und auch der Schnellangriff funktionierte sehr gut. Marcus und Felix spielten eine hervorragende Partie. Dennoch ist es natürlich sehr ärgerlich, dass wir in beiden internationalen Wettbewerben jeweils so knapp im Golden Set ausgeschieden sind. Am Ende zahlten wir wohl in beiden Fällen das Lehrgeld für unser immer noch junges Team."

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