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Das perfekte Geburtstagsgeschenk
1.550 Zuschauer verließen am Sonntag hochzufrieden die Sömmeringhalle: Gastgeber SCC BERLIN hatte im europäischen Challenge Cup nach knapp zwei Stunden Spielzeit die Herausforderung gegen Orion Doetinchem (Niederlande) mit 3:1 (25:20, 25:23, 27:29, 25:22) gemeistert. Es war die bis dahin stärkste Leistung der Charlottenburger im laufenden Spieljahr und die bisher hochklassigste Partie vor heimischer Kulisse. |
Die von SCC-Cheftrainer Michael Warm angemahnte und erhoffte Steigerung zum Bundesligageschehen war gegen den letztjährigen Dritten der niederländischen A-Liga allerdings dringend nötig. Denn die Schützlinge von Trainer Hansma Henk waren nach vier Abgängen und drei Neuverpflichtungen kaum einen Deut schwächer als in der Vorsaison, in der man die Berliner daheim in Doetinchen in der Vorrunde des Top-Teams-Cup mit 3:0 abgekanzelt hatte.
Der Gästetrainer attestierte dem SCC "mental besser" und mit einem "stärkeren Siegeswillen" ausgestattet zu sein, als noch im Vorjahr. Dies zeigte sich im zweiten Durchgang, als der SCC dank einer kollektiven Aufholjagd und einer Aufschlagserie von Aleksandar Spirovski aus einem 19:22 noch den 25:23-Satzgewinn machte. Das wurde im dritten Abschnitt deutlich, als sogar aus einem 20:24 ein 25:24 und der erste Matchball gelang. Und das bestätigte sich im vierten, als die nie hektisch werdenden Gäste nach einem 17:21-Rückstand gefährlich nahe auf 21:22 herankamen.
Die Herausforderung des bis dato stärksten Widersachers im Spieljahr verdoppelte sich durch die Tatsache, dass der Gastgeber ohne seine Diagonalangreifer Milan Vasic (Bänderriss Sprunggelenk) und Falko Steinke (nach Kreuzbandriss noch nicht voll belastbar) auskommen musste. Niroomand: "Auch das hat die Mannschaft bravourös gemeistert."
Michael Warm sprach zu recht von einem "superwichtigen Sieg" seiner Mannen, "zu dem alle Mannschaftsteile ihren Beitrag leisteten". Kapitän und Zuspieler Jaro Skach ebenso wie die beiden sehr starken Mittelblocker Felix Fischer und Marcus Böhme und selbstredend auch Aleksandar Spirovski in der ungewohnten (aber schon vormals ausprobierten) Rolle als Diagonalangreifer. Von seinem Anteil sprach der Chefcoach in bescheidener Weise nicht. Dabei hat er mit Auszeiten und Auswechslungen jenes Timing und Gespür unterstrichen, das im Trainerjob so wertvoll sein kann.
Sein Kollege Henk zeigte sich enttäuscht, dass man den zweiten Satz noch verloren habe. "Schade, so wird Berlin mit größerem Selbstvertrauen als wir ins Rückspiel gehen." Die neue Regel, dass nun das Satz- oder Punktverhältnis nicht mehr berücksichtigt wird, sondern beispielsweise bei einer SCC-Niederlage (egal, ob 0:3 oder 2:3) in Holland ein "Golden Set" (Tie-break bis 15) entscheide, sei "gegenüber dem bisherigen Modus unfairer".
SCC-Mittelblocker Felix Fischer nennt diese Neuerung "einfach Blödsinn" und meint: "Aber wir können nach unserer heutigen Leistung ein bisschen entspannter nach Doetinchem fahren und sind in der Lage, noch etwas zuzulegen. Egal was und wie - wir müssen irgendwie noch einmal gewinnen." Besonders glücklich über den positiven Europacup-Einstand war SCC-Geschäftsführer Günter Trotz - er feierte am Sonntag seinen 65. Geburtstag und durfte gerührt viele, viele Glückwünsche - angefangen von Senats-Staatssekretär Thomas Härtel bis hin zu DVL-Geschäftsführer Thorsten Endres in Empfang nehmen. "Happy Birthday" auch von dieser Seite!