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Vier Berliner fahren nach Paris

Sa 29.06.2024
Fotos: Stegemann, volleyballworld
Fotos: Stegemann, volleyballworld

Knapp einen Monat vor den Olympischen Spielen in Paris hat Bundestrainer Michal Winiarski seinen Kader benannt. Der Deutsche Volleyball-Verband wird die zwölf Spieler plus einen Ersatzspieler nun dem DOSB zur Nominierung vorschlagen. Mit im Aufgebot stehen vier Akteure der Berlin Recycling Volleys: Kapitän Ruben Schott, Johannes Tille, Tobias Krick und Moritz Reichert.

Michal Winiarski setzt bei seiner Auswahl auf zwei Zuspieler, einen Diagonalangreifer, fünf Außenangreifer, drei Mittelblocker und einen Libero. Zudem ist Jan Zimmermann als Ersatzmann dabei, der während der Olympischen Spiele einen der zwölf Nominierten aus einem medizinischen Grund ersetzen kann. Die endgültige Berufung der deutschen Delefation erfolgt durch den Vorstand des DOSB und stützt sich dabei auf den Nominierungsvorschlag des DVV.

Angeführt wird die deutsche Nationalmannschaft in Paris von ihrem Kapitän Lukas Kampa. Neben dem 37-jährigen Zuspieler stehen mit Georg Grozer (39, Diagonalangriff) und Christian Fromm (33, Außenangriff) zwei weitere sehr erfahrende Spieler im Team. Zusammen kommen die drei auf mehr als 700 Länderspiele. Kampa und Grozer sind die Einzigen im Kader, die bereits bei Olympischen Spielen aufgeschlagen haben: 2012 in London, beim letzten Auftritt der DVV-Männer bei Olympia, wurde Deutschland Fünfter.

Mit Julian Zenger (26, Libero), Tobias Krick (25, Mittelblock), Moritz Reichert (29, Außenangriff), Ruben Schott (29, Außenangriff) sowie Ersatzspieler Jan Zimmermann (31) sind weitere Akteure dabei, die bereits seit Jahren das DVV-Trikot tragen. Anton Brehme (24, Mittelblock), Johannes Tille (27, Zuspieler), Moritz Karlitzek (27, Außenangriff) sowie Lukas Maase (25, Mittelblock) kommen ebenfalls jeweils auf mehr als 50 Einsätze für Deutschland. Lediglich Tobias Brand (25, Außenangriff), der als einziger nicht bei der sensationellen Olympia-Qualifikation im Oktober in Brasilien dabei war, hat diese Marke noch nicht geknackt. Erik Röhrs verpasst die Olympischen Spiele unterdessen aufgrund einer Verletzung. Der 23-Jährige leidet an einem seltenen arteriellen Thoraic Outlet Syndrom (TOS). Und auch für Lenny Graven, Florian Krage und Filip John, die zuletzt mit dem deutschen Team in der VNL spielten, ist der Olympia-Traum zunächst geplatzt. Die drei sind aber weiterhin im Training mit dabei, um die Mannschaft in der Vorbereitung bestmöglich zu unterstützen. Sollte es zudem zu einer Verletzung kommen, können bis zum 25. Juli noch Spieler von der 21er-Liste nachnominiert werden.

Der "BR Volleys Block" ist damit vier Mann stark. Die Deutschen Meister und Pokalsieger 2024 Tobias Krick, Ruben Schott und Johannes Tille kämpfen um einen Stammplatz im Aufgebot des Bundestrainers. Als nahezu unersetzlich präsentierte sich BR Volleys Neuzugang Moritz Reichert in der Volleyball Nations League. Bitter ist die Auswahl des Bundestrainers für den zweiten Neu-Berliner Florian Krage. Gemeinsam mit Röhrs und Denys Kaliberda ist er einer der Spieler, die beim sensationellen Qualifikationserfolg in Rio dabei waren und nun nicht mit nach Paris fahren.

Stimmen zur Nominierung

Ruben Schott, Außenangreifer: „Ich bin überglücklich, jetzt wo meine Nominierung offiziell ist. Davor wurde man schon beglückwünscht, aber im Hinterkopf war immer, dass der Kader noch reduziert werden muss. Das endgültige Wissen dabei zu sein, ist ein großartiges Gefühl. Nach dieser sehr langen Saison kann Paris jetzt endlich kommen und wir werden unseren vollen Fokus darauf richten.“

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Michal Winiarski, Bundestrainer DVV-Männer: „Wir haben die VNL als Vorbereitung auf die Olympischen Spiele genutzt. Alle haben gespielt und jeder hatte also die Möglichkeit, zu zeigen, wie wichtig er für unser Team ist. Diejenigen, die jetzt dabei sind, haben genau das bewiesen und sind im Moment die besten Spieler für unsere Nationalmannschaft. Wir gehen mit nur einem Diagonalangreifer, Georg Grozer, ins Turnier, aber dafür mit fünf Außenangreifern, wobei Moritz Karlitzek auch Diagonal spielen kann. Bei der Qualifikation war Erik Röhrs noch der zweite Diagonalangreifer, der auch Außen gespielt hat. Leider fällt er nun durch seine Verletzung und Operation aus, was sehr schade ist, weil er riesiges Potenzial hat und letztes Jahr gezeigt hat, wie wichtig er für das Team ist. Wir haben mit Georg einen überragenden Diagonalangreifer, aber ich spiele auch gerne mit drei Außenangreifern, denn unsere Mannschaft ist gerade sehr ausgewogen und dann spielen wir einen anderen Stil.“

Christian Dünnes, Chef-Bundestrainer Volleyball: „Wir haben auf allen Positionen einen sehr gut besetzten Kader. Wir haben viele Spieler mit Erfahrung, aber auch einige Neue – es ist ein schöner Mix aus älteren und jüngeren Spielern. Hervorzuheben ist selbstverständlich Georg Grozer, der bald seinen 40. Geburtstag feiert, aber immer noch Weltklasse ist. Auch seine Persönlichkeit ist ein wichtiger Faktor – er ist ein Anker, an dem sich alle auf dem Spielfeld festhalten und orientieren. Wenn er auf dem Court steht, sind alle besser. Mit ihm und Lukas haben wir zudem eine Achse, die schon ewig zusammen spielt. Aber auch einige andere haben bei der Quali gezeigt, dass wir mit ihnen gegen Brasilien und Italien gewinnen können. Auf der Mitte waren Krick sowie Brehme nach der Quali eigentlich gesetzt, aber Lukas Maase hat in der VNL überzeugt. Moritz Karlitzek hat bei der VNL einmal mehr seine universellen Fähigkeiten unter Beweis gestellt und das auf Diagonal sehr gut gemacht. Über Außen haben wir vor allem defensiv starke Spieler. Schott und Reichert waren letztes Jahr fundamental für die Qualifikation. Tobi Brand, der bei der Quali nicht dabei war, ist jetzt eingeschlagen wie eine Bombe. Er hat eine sehr starke Saison in Polen gespielt und sich jetzt in der VNL sehr deutlich in die Mannschaft gespielt.“

Die Olympia-Vorbereitung

Die Olympia-Einkleidung am 3. Juli ist für die DVV-Männer der Auftakt in die finale Olympia-Vorbereitung. Danach bereitet sich die Mannschaft in Kienbaum auf diesen Saisonhöhepunkt vor. Vom 12. bis 14. Juli spielt das Team ein Turnier in Polen. Den letzten Feinschliff will man beim Lehrgang in Metz (Frankreich) mit zwei Länderspielen gegen Brasilien am 19. Juli in Metz sowie am 21. Juli in Saarbrücken holen.

Das Olympische Volleyball-Turnier

Zwölf Teams pro Geschlecht kämpfen vom 27. Juli bis 11. August 2024 um den Olympiasieg. Die Gruppenphase wird mit drei Gruppen a vier Teams gespielt (jeder gegen jeden). Die Gruppenersten und -zweiten sowie die zwei besten Gruppendritten ziehen direkt ins Viertelfinale ein. Deutschland trifft in Gruppe C auf Japan, USA und Argentinien.

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Mehr zur deutschen Gruppe und den Olympia-Gegnern:
https://www.volleyball-verband.de/de/redaktion/2024/juni/halle--olympia-longlist-und-gruppenauslosung/

Quelle: Mit DVV

12+1er-Kader Olympische Spiele Paris 2024

Nr.

Name

Position

Verein

Länderspiele

1

Christian Fromm

Außenangriff

Rapid Bucuresti (ROU)

229

5

Moritz Reichert

Außenangriff

BR Volleys

144

6

Johannes Tille

Zuspiel

BR Volleys

59

9

Georg Grozer

Diagonalangriff

Arkas Spor (TUR)

200

10

Julian Zenger

Libero

Pallavolo Padova (ITA)

135

11

Lukas Kampa

Zuspiel

Trefl Gdansk (POL)

233

12

Anton Brehme

Mittelblock

Jastrzebski Wegiel (POL)

69

13

Ruben Schott

Außenangriff

BR Volleys

155

14

Moritz Karlitzek

Außenangriff

Indykpol AZS Olsztyn (POL)

53

21

Tobias Krick

Mittelblock

BR Volleys

129

22

Tobias Brand

Außenangriff

Projekt Warszawa (POL)

38

25

Lukas Maase

Mittelblock

Chaumont Volley-Ball 52 (FRA)

52

         

17

Jan Zimmermann

Zuspiel

Gioiella Prisma Taranto (ITA)

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