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Standesgemäß war nur das Ergebnis
Am Ende stand ein Ergebnis, das man als "standesgemäß" einstufen kann: 3:1 (24:26, 25:22, 25:21, 26:24) gewann der SCC BERLIN am Samstagabend in der Volleyball-Bundesliga beim Zurich Team VC Olympia Berlin und festigte damit seinen dritten Tabellenplatz. Doch die Spielzeit von rund 100 Minuten und die Gesamtpunktzahl von 100:93 sind Indizien dafür, dass der hohe Favorit sich überaus schwer tat. |
Entsprechend zufrieden zeigte sich VCO-Trainer Manfred Steinbeißer nach der couragierten Vorstellung seiner 18/19-jährigen Schützlinge. An der Einsatzbereitschaft und dem Willen, das Beste zu geben, habe er nichts zu bemängeln, so der Junioren-Bundestrainer, "allerdings waren da noch zu viele Aufschlagschwächen. Außerdem haben wir die reichlichen Fehler des Gegners nicht optimal genutzt." Und er sinnierte, ob es mit dem Außenangreifer und Führungsspieler Jan Umlauft möglicherweise noch besser gelaufen wäre. "Aber sein Vertreter Kai Kleefisch hat diese Position gut ausgefüllt." Richtig zufrieden - und das ist selten - äußerte sich Götz Moser, Gründer und Manager des Modells ZTVCO: "Die jungen Burschen sollen in der ersten Bundesliga unbekümmert aufspielen und sich sportlich entwickeln. Beides haben sie heute in erfreulicher Art bewiesen."
Die von Steinbeißer angesprochenen Fehler des SCC, der mit vier ehemaligen Akteuren aus VCO-Jahrgängen (Fischer, Böhme, Steinke und Westphal) antrat, erlaubten den Junioren immer wieder Anschluss und alle Sätze eng zu halten. So übernahm der SCC im ersten Durchgang nach einem 8:10 mit 13:11 die Führung und schaffte wenig später mit 14:11 einen Drei-Punkte-Vorsprung. Dieser reichte aber nicht aus, denn nach 14:16 und 16:18 gewannen die Nachwuchstalente dennoch mit 26:24. Vor allem weil der Favorit gegen seine verstärkte Nachwuchstruppe (mit Broshog, Kaliberda, Kleefisch und Kühner entstammen vier Akteure des VCO der SCC-A-Jugend) einfach nicht sein Potenzial abrufen konnte.
Auch im zweiten Durchgang blieb es zur Überraschung der cirka 300 Zuschauer weiterhin knapper als gedacht. Beim 23:19 gab es die höchste Führung für den Meister 2003/04 und ein 25:22. Wie schon zuvor wechselte Warm, der ja sechs Jahre erfolgreich beim VC Olympia tätig war, auch im dritten und vierten Abschnitt häufig. Eine grundlegende Besserung trat jedoch nicht ein. Zwar wurden auch die Folgesätze gewonnen, von einer überzeugenden Leistung kann angesichts der knappen Resultate allerdings keine Rede sein.Er könne verstehen, so SCC-Kapitän Jaro Skach, "dass unsere Fans sauer waren. Wir waren schlecht im Angriff und ganz schlecht mit den Aufgaben. Und dann wird es in der ersten Liga gegen jeden schwer". Skach bestätigte, dass es gegen Mannschaften aus dem unteren Drittel immer wieder "katastrophale Abschnitte" gäbe. Auf der anderen Seite frage nach einer Woche "niemand, wie das 3:1 zustande gekommen ist. Wir haben zwei Punkte kassiert und liegen nach wie vor auf dem dritten Rang. Außerdem bin ich überzeugt, dass hier noch so mancher Verein Probleme bekommt. Wir müssen voll da sein, wenn es gegen Düren oder die unmittelbare Gegnerschaft um die beste Ausgangsposition für die Play-offs geht".