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BR Volleys scheitern nach elf dramatischen Sätzen in der Playoff-Runde

Mi 26.02.2025
Fotos: Andreas Gora
Fotos: Andreas Gora

Elf Sätze lang haben die Berlin Recycling Volleys und die SVG Lüneburg Volleyball-Deutschland ein absolutes Spektakel geliefert. Obwohl die Berliner das Rückspiel in der Playoff-Runde der CEV Champions League mit 3:2 (25:13, 23:25, 23:25, 27:25, 17:15) für sich entscheiden konnten, jubelten letztlich die Niedersachsen vor 5.211 Zuschauern in der Max-Schmeling-Halle. Acht Jahre nach dem legendären Comeback gegen Istanbul sah der Volleyballtempel wieder einen „Golden Set“, diesmal mit dem besseren Ende für die Gäste aus der Hansestadt (13:15). Damit vertritt Lüneburg die deutschen Farben im Viertelfinale der Champions League gegen Aluron CMC Warta Zawiercie aus Polen.

Im Vergleich zum dramatischen Hinspiel gab es zwei große personelle Veränderungen. Während aufseiten der SVG Lüneburg Kapitän Theo Mohwinkel wieder mitwirken konnte, ging Berlins Spielführer Ruben Schott mit einem Virus angeschlagen und nicht von Beginn an in die Partie. Ihn vertrat der Belgier Simon Plaskie und im BR Volleys Mittelblock bot Joel Banks Nehemiah Mote und Florian Krage auf. Einmal mehr war der deutsche Nationalspieler sofort gut im Spiel. Nach recht ausgeglichenem Start (9:7), war es auch Krages Blockaktionen zu verdanken, dass das Heimteam die Kontrolle übernahm. Auf 15:7 setzte sich der Deutsche Meister nach Aufschlägen von Johannes Tille ab. Lüneburg hatte Probleme in der Annahme und auch in der Block-Abwehr war man zunächst nicht so stark wie im Hinspiel. Entsprechend deutlich wurde es, nachdem Moritz Reichert den Block der Gäste zum ersten Satzgewinn an diesem dreistündigen Volleyball-Abend anschlug (25:13).

Auch Berlins zweiter Mittelblocker Mote agierte stark am Netz und dazu war der geforderte Plaskie auf der Höhe. So sah es auch im zweiten Satz früh gut aus für die Hausherren (6:2) und der beste Mann des Hinspiels, Simon Torwie, konnte sich bei 11:9 überhaupt zum ersten Mal aufs Scoreboard bringen. Direkt im Anschluss ließ der 23-Jährige sein erstes Ass folgen und eine Rotation später sogar zwei weitere. Obwohl Berlin mit 16:12 führte, hatten plötzlich die „LüneHünen“ den Satz gedreht (19:21, 22:24). Zuspieler Wright drückt den Ball an der Netzkante durchaus diskutabel zum Satzausgleich ins Feld (23:25). Damit waren die Gäste erstarkt und spätestens jetzt begegneten sich beide Mannschaften wie vor zwei Wochen auf Augenhöhe (8:8). Im Aufschlag hatte jetzt die SVG mehr zuzusetzen. Sowohl Torwie als auch Mohwinkel servierten Asse (12:15), dazu spielten die Niedersachsen bärenstark aus dem Sideout (17:21). Vier Satzbälle sicherten sich die Gäste (20:24) und Berlin schnupperte nochmal am Comeback, doch irgendwie brachte Ketrzynski den Angriff durch (23:25).

Aus BR Volleys-Sicht wurde der Weg ins Viertelfinale mit diesem Satzverlust extrem weit, zu weit am Ende eines Abends, den niemand in der Arena so schnell vergessen wird. Die Männer von der Spree meldeten sich im Aufschlag-Annahme-Duell noch einmal zurück. Der Druck stimmte wieder und mit seinem vierten Block gab Krage seinem Team und dem Publikum richtig Energie (11:8). Zur Crunchtime setzte Plaskie den wertvollen Block (23:21) und den dritten Satzball mogelte Krage irgendwie durch den „LüneHünen“-Block (27:25).

Zwei Sätze mussten noch her und der Epos sollte weitergehen. Das BR Volleys Team eröffnete den Tiebreak mit drei Blocks in Folge und sah sich auf einem guten Weg (4:0, 7:1). Wie so oft war Lüneburg noch nicht geschlagen (9:8), aber auf Jake Hanes war Verlass. Sein 35. Punkt bedeutete das 12:9, trotzdem hatte Lüneburg in diesem Durchgang schon zwei Matchbälle zum Viertelfinaleinzug (13:14). Eine Dagostino-Abwehr ebnete den Weg zum „Golden Set“ und der überragende Hanes setzte das umjubelte Ass auf die Außenkante der Linie (17:15). Kapitän Schott war längst dauerhaft auf der Platte und blockte zum 4:4 im Entscheidungssatz. Auf der Gegenseite brachte Kunstmann, ebenfalls per Block, die Gästefans wieder zum Jubeln (5:7). Jetzt traf Lüneburg die Aufschläge besser (8:11), doch Plaskie hatte den Anschluss noch einmal auf der blockfreien Hand. Als der Belgier verzog, war es das kleine Quäntchen, das vielleicht den Ausschlag in diesem absolut ausgeglichenen Duell gab (9:12). Vier Chancen hatte Lüneburg, um diese Playoff-Runde zu entscheiden (10:14), doch Jake Hanes ließ seine ganze Power und Emotionen nochmal auf der Platte (13:14). Sagenhafte 44 Punkte erzielte der US-Amerikaner, doch mit seinem 30. machte Ketrzynski den Viertelfinaleinzug für Lüneburg perfekt. Damit endet die europäische Reise für den Deutschen Meister erstmals seit fünf Jahren vor dem CL-Viertelfinale, während Lüneburg die Polen aus Zawiercie herausfordern darf.

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Stimmen zum Spiel
Jake Hanes: „Ich bin einfach müde und erschöpft. Wir haben bis zum letzten Punkt alles gegeben und ich wollte der Mannschaft gern noch einen weiteren geben. Lüneburg hat ebenso großartig gekämpft und gut gespielt. Höchsten Respekt und Glückwunsch an sie. Ich kenne einige der Jungs und habe Sympathien für sie. Es ist schade, dass wir uns für diese Aufholjagd nicht belohnen konnten. Das tut schon weh.“

Kyle Dagostino: „Wenn man sich die Spielstände anschaut, sieht man, dass es ein sehr umkämpftes Spiel war, vielleicht abgesehen vom ersten Satz. Es ist natürlich ganz hart für uns jetzt. Wir wollten gewinnen und weiterhin gegen deutsche Teams zu Hause ungeschlagen bleiben. Aber es zeigt uns, dass der Rest der Saison nicht einfach wird. Daher müssen wir jetzt von diesem Spiel lernen und uns bestmöglich auf das Pokalfinale am Wochenende vorbereiten – wir sind dadurch noch motivierter und angezündeter.“

BR Volleys Formation
Simon Plaskie + Moritz Reichert (AA), Florian Krage + Nehemiah Mote (MB), Johannes Tille (Z), Jake Hanes (D) und Kyle Dagostino (L) | Eingewechselt: Tobias Krick, Ruben Schott

Bestwerte
Hanes 44 Punkte, 58 % Angriffsquote, 4 Asse | Krage 19 Punkte, 5 Blocks | Plaskie 12 Punkte, 2 Blocks
>>> Matchreport <<<

Re-Live
https://sportdeutschland.tv/cev-champions-league-volley-maenner/cl-maenner-berlin-recycling-volleys-vs-svg-lueneburg

Nächstes Heimspiel
15. Mrz | 18.00 Uhr | vs. ASV Dachau (Volleyball Bundesliga)
Tickets auf www.br-volleys.de/ticketshop

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