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Startschuss: Bundesligisten beginnen Titeljagd
Am Freitag (20. Sep) eröffnet der VfB Friedrichshafen in der SPACETECH Arena gegen den ASV Dachau die neue Bundesligasaison. Bereits am vergangenen Wochenende haben die BR Volleys beim 1KOMMA5° Ligacup ihren Titel aus dem Vorjahr erneut verteidigt. Doch nun startet die Bundesliga – ein anderes Format, ein langer Zeitraum, eine neue Chance für die insgesamt 13 Teams. Nicht weniger spannend ist die Frage, wie sich die Aufsteiger des letzten Jahres im herausfordernden zweiten Jahr präsentieren werden. Erneut ist Dyn der "place to be" für alle Fans am Bildschirm, denn alle Begegnungen werden auf der OTT-Plattform übertragen. Einen Überblick zu allen Mannschaften liefert die offizielle Saisonvorschau der Volleyball Bundesliga:
VfB Friedrichshafen
Es lief nicht alles rund beim Ligacup für den VfB, dennoch kann Cheftrainer Adam Swaczyna einige Aspekte mitnehmen, die ihn positiv stimmen. Im Halbfinale feierte der VfB nach einem 0:2-Satzrückstand ein Comeback gegen Giesen und im Finale setzte der Vizemeister die BR Volleys in den ersten zwei Durchgängen gewaltig unter Druck, ehe das Spiel dann doch verloren ging. „Die Saisonziele beim VfB Friedrichshafen haben sich zur vergangenen Spielzeit nicht sonderlich verändert, sondern nur die Annäherung. Es ist unser Wunsch, bei der Titelvergabe in den beiden verbliebenen deutschen Wettbewerben eine Rolle zu spielen und im internationalen Geschäft so weit wie möglich zu kommen“, sagt Thilo Späth-Westerholt, Geschäftsführer VfB Friedrichshafen Volleyball GmbH. Den Druck des „Gewinnen-Müssens“ sollen die Spieler allerdings nicht haben, eher den Anspruch an sich selbst, gemeinsam etwas zu schaffen.
Personell ist es dem VfB gelungen, die beiden Leistungsträger Michal Superlak und Jose Masso zu halten. Auch Zuspieler Aleksa Batak bleibt ein wichtiger Pfeiler im System. „Mit Adam Swaczyna kam ein Trainer zu uns, der sehr erfolgreich mit Zaksa Kędzierzyn-Koźle gearbeitet und mit der polnischen Nationalmannschaft die Silbermedaille in Paris geholt hat. Die Verpflichtung von Libero Lenny Graven ist sicher auch eine sehr gute Sache, denn Lenny gehört auf seiner Position in Deutschland die Zukunft“, so Späth-Westerholt weiter. Ebenfalls weiter mit an Bord ist Marcus Böhme, laut Späth-Westerholt ein Musterprofi hinsichtlich Einstellung und körperlicher Fitness. Böhme ist ein Kämpfer und glaubt an den großen Erfolg: „Das knapp verlorene Playoff-Finale gegen Berlin ist sicher etwas, was wir nicht so schnell vergessen werden. Wir waren ganz nah dran, den Titel nach Friedrichshafen zu holen. Ich denke, dadurch sind wir 110 Prozent bereit, diese Saison noch mehr reinzuwerfen.“
ASV Dachau
Den Start in die Saison hatte sich der ASV Dachau sicherlich anders vorgestellt. Beim 1KOMMA5° Ligacup war für das Team von Trainer Patrick Steuerwald nichts zu holen, außer Erkenntnissen für die nächsten Trainingseinheiten. „Das Basislevel, also das schlechteste Spiel, weiter nach oben bringen sowie an Konstanz in Aufschlag und Annahme zu arbeiten, bleibt unsere Herausforderung“, sagt Steuerwald, der sein Team im Großen und Ganzen zusammenhalten konnte. „Das bedeutet aber auch, dass wir nach wie vor viele „Nichtprofis“ im Kader haben. Diesen Kader haben wir nun mit neuen Profis ergänzt, um den Weg zu mehr Professionalität langsam voranzubringen.“ Der spannendste Transfer dürfte dabei Matthew Slivinski sein. Der Außenangreifer kommt von der SVG Lüneburg und stand im letzten Jahr mit den „LüneHünen“ im Finale des CEV-Cups. Neben Slivinski kamen Niklas Uhl für die Diagonale, Mittelblocker Florian Scheuer und Libero Mika Takano.
Aus dem Ligacup wird man in Dachau die richtigen Schlüsse ziehen, um auch in dieser Saison besondere Erinnerungen zu schaffen. „Letztes Jahr war das ganz klar der Sieg gegen die BR Volleys. Als Underdog den amtierenden Meister zu schlagen war sensationell und viele Nächte später immer noch surreal“, so Raiko Worf, Teammanager. Im besten Fall für Worf steht der ASV Dachau am Ende der Hauptrunde auf einem der vorderen acht Plätze, was zur Teilnahme an den Playoffs berechtigt.
Berlin Recycling Volleys
Die Verteidigung aller drei nationalen Titel hatte Geschäftsführer Kaweh Niroomand als Ziel ausgegeben, nach dem Gewinn des Ligacups ist der erste schon unter Dach und Fach. „Auch in der Champions League möchten wir uns erneut bestmöglich präsentieren und über die Gruppenphase hinaus im Wettbewerb vertreten bleiben“, sagt der 71-Jährige. „In diesem Jahr haben wir so viele deutsche Spieler im BR Volleys Team wie noch nie zuvor. Dabei ist herauszuheben, dass vier davon im Sommer erfolgreich an den Olympischen Spielen in Paris teilgenommen und mit der DVV-Auswahl Volleyball-Deutschland begeistert haben.“ Zudem steht mit Jake Hanes, Kyle Dagostino und Matthew Knigge auch ein US-Amerikanisches Trio im Kader, von dem sich die BR Volleys eine neue Dynamik in der Mannschaft erhoffen. Hanes bewies beim Ligacup und in der Vorbereitung, welche Angriffslast er tragen kann, und hat den ersten MVP-Titel bereits geholt.
Auch Cheftrainer Joel Banks verspricht sich einiges von der US-Achse im Team: „Allgemein erwarte ich, dass unsere Amerikaner wertvoll für die Stimmung und den Drive in der Mannschaft sind, denn sie legen den typischen US-Spirit an den Tag und geben Energie in die Mannschaft.“ Insgesamt acht Neuzugänge sorgen für Frische und den Fokus auf ein schnelles Spiel mit dynamischen Angriffen. Der junge Nachwuchszuspieler Djifa Amedegnato, mit 20 Jahren das Küken im Team, soll idealerweise einen Entwicklungssprung machen. Mittelblocker Tobias Krick erinnert sich mit Blick auf die vergangene Saison augenzwinkernd vor allem an eine Sache zurück: „Die Einführung in das ‘Schuhbier‘-Ritual nach dem Gewinn meiner ersten Deutschen Meisterschaft direkt auf dem Court war schon sehr wild.“ Den „Genuss“ will er sich auch in diesem Jahr nicht entgehen lassen.
Helios Grizzlys Giesen
Mit dem dritten Platz beim 1KOMMA5° Ligacup haben die Helios Grrizzlys Giesen ein starkes Zeichen gesetzt und wollen in der kommenden Saison in der Liga eine bedeutende Rolle spielen. „Unser Ziel ist es, das Halbfinale sowohl in den Playoffs als auch im Pokal zu erreichen. In der Champions League möchten wir die Gruppenphase überstehen“, erklärt Geschäftsführer Sascha Kucera entschlossen. „Wir haben den Kader breiter aufgestellt, um mehr Wechselmöglichkeiten zu haben und gleichzeitig die Trainingsqualität zu erhöhen.“ Mit insgesamt nur fünf Neuzugängen bleibt das Team der Grizzlys weitgehend stabil. „Wir konnten die Abgänge gut kompensieren und sind besonders froh, Spieler gefunden zu haben, die sowohl sportlich als auch menschlich perfekt zu uns passen und unser Team weiterbringen werden“, betont Kucera. Das Wichtigste sei jetzt, alle Spieler verletzungsfrei durch die Saison zu bringen, um die ehrgeizigen Ziele zu erreichen. Beim gesamten Team ist die Vorfreude auf die Champions League-Duelle in der Volksbank-Arena groß.
Der erste Gegner in der Liga ist der Topfavorit Berlin, auswärts in der Max-Schmeling-Halle. „Sie haben beim Ligacup gezeigt, dass sie das Maß aller Dinge in der Liga sind. Es wird extrem schwer, Punkte gegen die BR Volleys zu holen“, so Kucera. Auch wenn mit Michiel Ahyi ein Leistungsträger den Club verlassen hat, haben die Niedersachsen mit Ethan Champlin, der beim 1KOMMA5° Ligacup zum Newcomer des Turniers gewählt wurde, ein hoffnungsvolles Talent in ihren Reihen.
VC Bitterfeld-Wolfen
Als bester Aufsteiger der Vorsaison geht der VC Bitterfeld-Wolfen in seine zweite Erstliga-Spielzeit. „Unser erstes Ziel ist es, die gute Leistung der letzten Saison zu stabilisieren und uns weiter als ernstzunehmender Bestandteil der 1. Bundesliga zu etablieren. Wir möchten sicherstellen, dass wir konstant auf hohem Niveau spielen und uns nicht nur einmalig beweisen“, sagt Geschäftsführer Lukas Thielemann. Aus diesem Grund haben die BiWos gezielt an der Blockarbeit und der Annahme gearbeitet sowie die Angriffsstrategien variabler gestaltet. Zudem wurden verschiedene Spielsysteme und Angriffsmuster trainiert, um flexibler auf die unterschiedlichen Stile der gegnerischen Teams reagieren zu können.
„Für die kommende Saison haben wir einige Schlüsselspieler, von denen wir aufgrund ihrer Erfahrung hohe Leistungen erwarten und die eine besondere Rolle in unserem Team einnehmen werden“, so Thielemann weiter. „Dazu zählen als Nationalspieler ihres jeweiligen Landes Matthew Aubrey, Benjamin Carleton und Endriel Pedroso. Aber auch der Österreicher Edin Ibrahimovic und unser langjähriger Libero Michael Haßmann sind Leistungsträger.“ Zwölf neue Spieler und mit Chang Cheng Liu ein neues Gesicht auf der Trainerbank – der VC Bitterfeld-Wolfen wird mit einem nahezu gänzlich neuen Antlitz auftreten. „Unsere Trainer und das gesamte Betreuerteam arbeiten intensiv daran, das Potential jedes Einzelnen zu maximieren und sicherzustellen, dass alle Spieler ihre Stärken optimal einbringen können. Die enge Zusammenarbeit zwischen den Spielern und dem Coaching-Stab wird ein Schlüsselfaktor für unsere Leistungsfähigkeit in der kommenden Saison sein“, so Thielemann, der in der letzten Saison selbst noch am Feld gestanden hatte.
FT 1844 Freiburg
Auch in Freiburg hat man sich auf den Weg gemacht, das Ergebnis der Vorsaison zu verbessern. „Wir haben zum ersten Mal vier Profis aus Übersee, darauf freuen wir uns. Die Mischung insgesamt stimmt, das Team besteht aus etwa drei bis vier erfahrenen Spielern, vier bis fünf Jungspunden und drei bis vier Spielern, die jetzt ins beste Alter kommen“, sagt Florian Schneider, Teammanager bei der FT. „Wie jedes Jahr haben wir darauf geachtet, Spieler zu verpflichten, die zu unserer Spielweise passen. Kevin Kobrine ist dynamisch und variantenreich, Karl-Lennart Klehm und Marco Frohberg bringen Technik, Arbeitseifer und viel Potential mit, Libero Timothy McIntosh soll uns stabilisieren und die beiden Nordamerika-Talente Charlie Figy sowie Liam Kristjanson kriegen hier die Zeit, ihre nächste Entwicklungsstufe zu erreichen.“
Einer, der den Verein seit Jahren trägt, ist Luc Hartmann, Kapitän und eigener Jugendspieler. Er steht für den dualen Weg der FT, neben Leistungssport auch menschlich wie ausbildungstechnisch voranzukommen. „Ganz oben auf der Agenda steht aber, ein stabiles und nachhaltiges Spitzensportprogramm zu etablieren. Will heißen, es geht darum, den Beruf des Profivolleyballers als realistische Alternative zu den akademischen Berufen der Volleyballwelt zu entwickeln“, berichtet Schneider. Der Verein will eine Kultur etablieren, die sich an den Werten von Spaß und Wettbewerbsgeist orientiert. „Darum ging es auch in der Vorbereitung. Natürlich haben wir aber auch daran gearbeitet, eine Spielidee zu vermitteln und die gemeinsamen Abläufe herauszuarbeiten“, sagt Cheftrainer Jakob Schönhagen.
Baden Volleys SSC Karlsruhe
Die Baden Volleys SSC Karlsruhe haben einen ganz klaren Plan und wollen sich in der ersten Liga etablieren. Und – langfristig – an die vorderen Plätze heranrücken. Dass davor noch viel Wasser den Rhein herunterfließt, ist den Verantwortlichen ebenso klar wie die Tatsache, dass es dafür noch viel zu tun gibt. „Natürlich wird die zweite Saison hart. Wir haben einen großen Umbruch hinter uns und noch einen weiten Weg vor uns, um als stabil performender Erstligist zu gelten. Aber nach den ersten Schritten auf diesem Weg, gilt es, die nächsten zu machen, auch wenn diese vielleicht etwas schwerer fallen werden“, sagt Diego Ronconi, Abteilungsleiter Volleyball SSC Karlsruhe. „Wir sehen aber das Potential, das in der Technologie-Region Karlsruhe in Wirtschaft und Sport steckt und wollen versuchen, es für den Volleyball zu aktivieren.“
Der SSC hat mit Arshia Feizollahi und Lennart Fuchs zwei junge Spieler aus der zweiten Liga geholt, die erstmal im zweiten Glied viele Erfahrungen sammeln müssen. „Wir haben wahrscheinlich die jüngste Mannschaft der Liga – wenn man den VCO mal außen vorlässt. Deswegen wird es da ein paar Situationen geben, wo wir eben weniger Erfahrung haben“, sagt Cheftrainer Antonio Bonelli. „Nichtsdestotrotz haben die Jungs das ein oder andere Jahr in der ersten und zweiten Bundesliga verbracht. Jeder hat seine Stärken, die vom Trainerteam dann auch eingesetzt werden können. Wir haben nicht nur eine erste sechs, sondern vielleicht eine erste acht oder neun.“ Eine verlässliche Stütze ist Kapitän Jens Sandmeier, der weiterhin zu den Leistungsträgern im Team zählt. Der US-amerikanische Außenangreifer Lachlan „Locky“ Bray bringt die Erfahrung mit, die der jungen Truppe vielleicht zum Teil noch fehlt. „Da erhoffen wir uns schon, dass er zu einem wichtigen Puzzleteil in der Mannschaft wird. Er wird sich natürlich in die Mannschaft einfinden müssen, da er erst kurz vor Saisonbeginn zu uns stößt“, so Bonelli weiter.
WWK Volleys Herrsching
Mit der Silbermedaille im Pokal erreichten die WWK Volleys in der letzten Saison einen Meilenstein. Die Sehnsucht nach einem Halbfinale in der Volleyball Bundesliga bleibt aber weiter bestehen. Auf diesem Weg möchte sich der Verein erneut für den internationalen Wettbewerb qualifizieren. „In der Saisonvorbereitung wurde viel an den Basics gearbeitet. Dazu gehören Highballs, Freeballs und so weiter. Der weitere Fokus lag im Bereich Block/Feldverteidigung und insgesamt an der Integration der Neuzugänge ins Spielsystem“, sagt Co-Trainer Michael Mattes. Geschäftsführer Max Hauser ergänzt: „Dem Verein ist es gelungen, Leistungsträger zu halten. Hier sind in erster Linie die deutschen Nationalspieler Filip John und Eric Burggräf zu nennen. Mit Víctor Rodríguez Pérez wurde ein weiterer Nationalspieler verpflichtet. Das Besondere stellt bei uns die Mischung aus Erfahrung und jungen, hungrigen, deutschen Talenten dar.“
Hauser hebt vor allem Djordje Ilic und Laurenz Welsch hervor, wenn es um das Verinnerlichen der Herrsching-DNA geht: „Sie verkörpern diese Verbindung der Spieler mit unseren Werten. Es gibt aber auch unzählige Helfer und Freiwillige, die bei uns diese Gedanken leben und pflegen. Ohne diese Wurzeln würde es nicht funktionieren.“ Cheftrainer Thomas Ranner erhofft sich in dieser Saison erneut eine Time-to-shine, wie es zuletzt im DVV-Pokalgelang: „Ich denke unser Pokal-Halbfinale gegen ein bis dahin herausragendes Giesen in Hildesheim ist der unterhaltsamste und emotionalste Moment der letzten Saison. Für beide Teams war es die Chance, etwas Historisches zu erreichen. Am Ende ist uns dann aber wirklich alles gelungen. Das Spiel werden viele Fans und Spieler für lange Zeit nicht vergessen.“
SWD powervolleys Düren
Nach dem fünften Platz beim Ligacup streben die SWD powervolleys aus Düren in der Bundesliga einen Rang unter den Top Drei an. Dafür hat die Mannschaft um den neuen belgischen Trainer Christophe Achten hart gearbeitet: Aufschlag, Block-Feldabwehr, Zusammenspiel des Teams waren die Schwerpunkte der Vorbereitung. Personell hat sich einiges getan in Düren: Gregor Pernus und Tomi Saarinen kamen für das Zuspiel, mit Imanol Salazar, Francois Huetz und James Vincett wurde ein Mittelblocker-Trio verpflichtet, die Diagonalen Nils Becker und Matt Neaves wechselten ebenso nach Düren wie Alexander Knight und Robbe van de Velde auf Außen. Auch Libero Lennart Bevers trug zuletzt ein anderes Trikot. „Ein Leistungsträger wird sicherlich Matt Neaves sein, der durch eine extreme Abschlaghöhe und Durchschlagskraft aufgefallen ist. Wichtig für uns ist natürlich auch Robin Baghdady, ein universal starker Spieler mit großem Spielverständnis“, sagt Geschäftsführer Tomáš Kocian-Falkenbach, der sich besonders über den Verbleib von Michael Andrei freut. Er ist ein „Dürener Jung“ und schon jetzt eine Vereinslegende.
Andrei hatte eigentlich schon sein Karriereende verkündet. Doch das Ausscheiden aus dem DVV-Pokal ließ den 39-Jährigen noch einmal umdenken - nun hängt er noch ein Jahr dran. Unvergesslich bleibt für Düren ein Spiel im CEV-Cup in der letzten Saison in einer Halle mit unter 10 Grad Celsius, als die komplette Bank in Winterjacken gekleidet war und riesige Pfützen auf dem Feld standen. Abschreckend war das auf keinen Fall. Düren strebt weiter die Teilnahme an internationalen Wettbewerben an und will sich in naher Zukunft wieder sportlich für die Champions League qualifizieren.
SVG Lüneburg
Ein Konkurrent für Düren um einen Platz auf dem Treppchen der Liga ist die SVG Lüneburg. „Wir wollen weiter unseren Weg der kleinen Schritte mit soliden Finanzen fortsetzen und uns in den Top 3 der Bundesliga wiederfinden. Wir würden nach fünf Halbfinal-Teilnahmen gerne mal ins Playoff-Finale kommen und um die Meisterschaft spielen – oder auch mal den DVV-Pokal holen, nachdem wir dreimal im Endspiel standen“, gesteht Geschäftsführer Andreas Bahlburg. Nach dem eindrucksvollen Finaleinzug im CEV-Cup weckten einige Spieler Begehrlichkeiten bei anderen Vereinen. Lüneburg musste sieben Akteure ziehen lassen, unter anderem die deutschen Spieler Erik Röhrs, Hannes Gerken und Yann Böhme. Geblieben sind aber unter anderem Olympiateilnehmer Xander Ketrzynski und das Eigengewächs Theo Mohwinkel, der sich in der Bundesliga etabliert hat.
„Unsere Zugänge sind alles tolle Menschen, die in unsere Kultur passen, hart arbeiten und sich verbessern wollen“, sagt Trainer Stefan Hübner. „Natürlich ging es in der Vorbereitung auch viel darum, als Team zusammenzuwachsen. Der Angriff ist dann immer ein wichtiges Element, auch der Bereich Aufschlag/Annahme.“ Beim 1KOMMA 5° Ligacup unterlag die SVG im Spiel um Platz drei knapp den Helios Grizzlys Giesen, bewies aber dennoch, das mit ihr zu rechnen ist. Los geht es am ersten Spieltag zunächst einmal gegen Düren und einem kleinen Fingerzeig, wer die größeren Chancen auf Rang drei haben wird.
TSV Haching München
„Wir streben Platz 8 in der Tabelle an. Warum? Weil wir dann in den Playoffs mit dabei und somit unserer Zukunftsvision ein Stück näher sein werden. Wir hatten auch für die Saison 2023/24 schon den 8. Platz als Ziel, das hat ja leider nicht geklappt. Mit dem Team, das wir für die neue Saison zusammenstellen konnten, sind wir sehr optimistisch“, sagt Hachings Pressesprecherin Alexandra Straub. „Wir konnten einige Spieler mit internationaler Erfahrung für unser Team gewinnen. Sie bringen einerseits Konstanz ein, andererseits auch Hunger auf Erfolg und ein dynamisches Angriffsspiel.“ Einer dieser Zugänge ist der kanadische Mittelblocker George Hobern, mit 2.03 Metern der größte Spieler im Kader. An seiner Seite ist Landsmann Matthew Passalent, der zusammen mit dem Bosnier Marko Milovanovic den Diagonalangriff besetzt.
Der TSV reist oft mit der Bahn zu den Auswärtsspielen, da bleibt es nicht aus, dass die lustigste Geschichte des Vorjahres auch hier zu finden ist. Allerdings kam nicht die Bahn zu spät – Mittelblocker Ruben Lopez-Garcia allerdings schon und zwar zur Tür. Er verpasste den Umstieg und fuhr zwei Stunden weiter in die falsche Richtung. „Sowas kann passieren“, sagt Straub schmunzelnd. „Unsere Werte sind vor allem im Bereich der Nachhaltigkeit und der Jugendarbeit angesiedelt. Damit ist aber nicht nur der allseits bekannte umwelt- und ressourcenschonende Umgang im gesamten Verein gemeint, sondern auch eine bodenständige Entwicklung der Vereinsstrukturen.“ Haching greift erst am 29. September ins Spielgeschehen ein, dann reist Karlsruhe an.
Energiequelle Netzhoppers KW
In die Playoffs einziehen, mehr sportliche Erfolge erzielen, mehr Fans in die Halle bringen, mehr Emotionen und Leidenschaft zeigen. Die Liste an Saisonzielen ist lang bei den Energiequelle Netzhoppers aus KW. Die Saison startet für das brandenburgische Team nach der wirtschaftlichen Gesundung unter neuen Vorzeichen. Dirk Westphal, Geschäftsführer und Gesicht der Netzhoppers will den Verein nach überstandener Insolvenz neu denken und in der Bundesliga neu etablieren. Nachdem in der letzten Saison zumeist Nachwuchs- und Zweitligaspieler für das Abenteuer 1. Bundesliga verpflichtet wurden, hat sich in Sachen Kader einiges getan. „Mit Leo Bernsmann haben wir einen zuverlässigen Libero gewonnen, Hannes Gerken ist ein Upgrade auf der Zuspielposition und Yann Böhme bildet zusammen mit Carl Möller unser dynamischen Dia-Duo“, so Westphal.
Zu einem Team geformt hat die Spieler der neue, erfahrene Coach Liam Sketcher. „Liam kommuniziert sehr klar und positiv und bringt wichtige Impulse für die Organisation der Mannschaft mit. Er hat unheimlich viel Expertise und Verständnis von Volleyball“, erzählt Westphal weiter. Er erinnert sich noch gut an den ersten Heimsieg seines jungen Teams, das sich im Laufe der Saison enorm steigerte und konkurrenzfähig wurde: „Der erste Heimsieg war einfach fantastisch und sehr emotional.“
VC Olympia Berlin
Mit dem VCO Berlin ist in diesem Jahr wieder ein Ausbildungsteam in der 1. Bundesliga dabei. Der Verein bildet seit über 30 Jahren die besten Nachwuchsathleten:innen in Berlin für die Bundesliga und die Nationalmannschaft aus. „In der kommenden Saison sind viele Spieler in die Mannschaft integriert, welche einen festen Bestandteil der Jugendnationalmannschaften bilden. Somit sind die Spieler bereits größtenteils miteinander eingespielt“, sagt Bundesstützpunkt-Manager Arvid Kinder. „Neu dazugekommen ist Kilian Schmiedeke aus dem jüngeren Jahrgang, welcher bereits auf Grund seines hohen Potentials ins Erstligaprojekt integriert wird.“ Der Neuzugang vom ASV Dachau, Fritz Vähning, wird in der kommenden Saison die Rolle des Kapitäns übernehmen und somit das Team zusammenhalten und anführen.
In der Saisonvorbereitung ging es vor allem darum, die Grundlagen im technischen, athletischen und taktischen Bereich festigen und weiterentwickeln. „Auch spielerisch wollten wir uns so gut wie möglich an das hohe Niveau der 1. Bundesliga gewöhnen und unsere Nachwuchsspieler somit bestmöglich auf ihre Profikarriere vorbereiten“, sagt Teammanagerin Shyann König. So standen unter anderem Testspiele gegen die Energiequelle Netzhoppers KW auf dem Programm.
Quelle: VBL