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Wenn es um etwas geht, springt Tobias Krick am höchsten

Fr 28.02.2025
Fotos: Niklas Köppen, Justus Stegemann
Fotos: Niklas Köppen, Justus Stegemann

Am Sonntag (2. Mrz um 16.45 Uhr) möchten die Berlin Recycling Volleys zum achten Mal den DVV-Pokal gewinnen. In der Mannheimer SAP Arena sind die SWD powervolleys Düren ihr Gegner. Die Anspannung und Vorfreude in der Berliner Mannschaft ist groß, auch bei Tobias Krick. Um selbst auf dem Feld zu stehen, muss sich der 2,13 Meter große Mittelblocker allerdings mächtig strecken.    

Leicht gerädert schlendert Tobias Krick aus der Muckibude des Horst-Korber-Sportzentrums, wo die Spieler der BR Volleys ihre Kraftübungen absolvieren. Wie üblich zu Rap- und Techno-Rhythmen, zusammengestellt von den Kollegen Ruben Schott und Jake Hanes. Diesmal gab’s als krachenden Rausfeger noch ein bisschen Metal – eine Wahl von Simon Plaskie. Und, wie war’s? „Anstrengend“, sagt Krick grinsend, „man fühlt sich besser, wenn es vorbei ist.“ Jeden Tag braucht er diese Quälerei nicht. Aber es geht Richtung Pokalfinale. Und da will er, da muss er topfit sein. Denn da will er unbedingt mitspielen.

Vergangenes Jahr gegen Herrsching holte der 2,13 Meter große Mittelblocker in der Mannheimer SAP Arena den Cup mit den BR Volleys. Es war im neunten Jahr als Profi, nach Stationen in Frankfurt, Cisterna und Modena (beide Italien), sein erster Titelgewinn in Deutschland, „das war mir sehr wichtig“. Obwohl die Saison vorher wegen einer Gehirnerschütterung alles andere als optimal für ihn verlaufen war: In diesem Endspiel war Krick voll auf der Höhe, spielte von der ersten bis zur letzten Minute. So wie Wochen später in der Finalserie um die Deutsche Meisterschaft gegen Friedrichshafen. In den ersten beiden (verlorenen) Partien nur eingewechselt, gehörte er in den folgenden drei (gewonnenen) Spielen zur Startformation, trat sehr überzeugend auf und sicherte sich die nächste Trophäe.

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Es gibt spöttische Stimmen, die behaupten: Typisch Tobi. Seine Topleistungen ruft er immer dann ab, wenn es richtig um was geht. Ist da etwas dran? „Ja, zum Glück“, kommt prompt zur Antwort, „solange es in den wichtigen Spielen gut läuft, kann sich, glaube ich, niemand beschweren.“ Er hört die kritische Frage nicht zum ersten Mal. „Ich mache das nicht extra“, erklärt er, „gegen gute Teams hast du nur mehr Lust, wenn man ehrlich ist.“ Das ist er. Bei den Olympischen Spielen in Paris im vergangenen Sommer, auch bei der vorangegangenen Qualifikation, gehörte der 26-Jährige zum Stammpersonal der Nationalmannschaft. Er hat sich dort sehr stark präsentiert. Ein gutes Pferd springt so hoch, wie es muss.

Um im Bild zu bleiben: In Berlin liegen die Hindernisse für ihn ziemlich hoch. Der Deutsche Meister beschäftigt mit Nehemiah Mote, Florian Krage und Matthew Knigge drei weitere erstklassige Mittelblocker. „Dass Konkurrenz da ist, dass er sich nicht ausruhen kann auf seinen Fähigkeiten, das ist für seine Weiterentwicklung gut“, findet BR Volleys Geschäftsführer Kaweh Niroomand, der glaubt, dass für den schlaksigen Hünen noch Luft nach oben ist: „Ich denke, da ist noch mehr rauszuholen bei den Voraussetzungen, die Tobi hat. Das hat er erkannt, er trainiert sehr diszipliniert und verhält sich sehr diszipliniert. Deswegen hoffen wir, dass er sich Stück für Stück weiterentwickelt.“

Bei aller Gelassenheit, die Krick nach außen trägt, hat er sehr wohl den Ehrgeiz, auf der Spielfläche zu stehen. „Von den Mittelblockern, die wir hier haben, kannst du jeden spielen lassen“, sagt er, „das ist so ein bisschen Segen und Fluch. Man ist sich nie sicher.“ Er gönne es zwar „jedem hier, der auf der Mitte spielt. Aber natürlich möchte jeder selbst dabei sein. Wenn der Trainer glaubt, der andere macht den besseren Job – was willst du da machen?“ Ganz einfach – sich im Training hervortun. Sich nicht ausruhen. Wobei ihm diese Saison eines zugute kommt: Tobias Krick blieb bisher von schweren Verletzungen verschont. Vor einem Jahr sah das anders aus, da setzte ihn eine Gehirnerschütterung zwei Monate außer Gefecht. „Er ist in einer viel besseren physischen Verfassung“, sagt Cheftrainer Joel Banks, der viel Lob hat für seinen längsten Akteur: „Er ist ein guter Kerl und wichtig für die Mannschaft. Seine Stärken sind seine Geschwindigkeit und Kraft. Tobi ist ein extrem guter Mittel-Angreifer, sehr dynamisch, sehr athletisch.“ Für seine Größe sei er ein sehr guter Volleyballspieler, sehr beweglich und habe eine gute Koordination. Potenzial sieht der Coach vor allem beim Aufschlag: „Da könnte er ruhig etwas selbstbewusster sein.“

Vielleicht zeigt Krick das ja in Mannheim. In Bestform wird er vermutlich sein, darauf dürfen sich die Dürener einstellen – schließlich geht es um einen Titel. Der Gegner ist gut, die SAP Arena wird mit mehr als 10.000 Zuschauern prächtig gefüllt sein. „Letztes Jahr war da eine super Stimmung“, erinnert sich der Mittelblocker, „es hat richtig Spaß gemacht, dort zu spielen. Ich hoffe natürlich, dass wir wieder gewinnen.“ Mit ihm mittendrin.

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Egal, wie es ausgeht: Anschließend steht dem gebürtigen Rheinländer ein weiteres anstrengendes Programm bevor, wenn auch nicht so schweißtreibend wie der Kraftraum. Krick ist nicht nur ein besonders guter Volleyballspieler, er ist zudem ein TikTok-Star. Mit kurzen Videos über seinen Alltag, die er auf der Social-Media-Plattform teil, hat er sich mehr als fünf Millionen Follower erarbeitet. Wo immer er auftritt, wird er von seinen Fans umschwärmt. Sehr viele, vor allem junge Menschen werden nach dem Pokalfinale zu ihm kommen und um Selfies bitten. Das kostet Energie, aber er macht es gern: „Ich war früher genauso.“ Mit 13 Jahren hat er sich neben einen anderen deutschen Star gestellt, den er damals schon um ein paar Zentimeter überragte. Inzwischen ist Georg Grozer sein Kollege im Nationalteam. Einer, der auch mit 40 Jahren noch so hoch springt, wie er kann. Nicht so hoch, wie er muss.

Das Pokalfinale der Männer steigt am Sonntag um 16.45 Uhr wird live bei Dyn übertragen: www.dyn.sport

Dyn bietet zu diesem Volleyball-Highlight ein spezielles Angebot. Die letzten drei Monate der Saison können Fans für nur 33 Euro verfolgen. Der Code zum Einlösen des Rabatts: VOLLEY25

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