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Mit der Achterbahn ins Finale

Mi 06.12.2023
Foto: Maria Butze
Foto: Maria Butze

Der sechsmalige DVV-Pokalsieger aus Berlin darf erneut zum großen Finale in die Mannheimer SAP Arena reisen. Das Halbfinale vor 3.614 Zuschauern in der Max-Schmeling-Halle entschieden die BR Volleys gegen die SVG Lüneburg nach großem Kampf mit 3:2 (25:20, 21:25, 25:19, 16:25, 15:11) im Tiebreak für sich. Im Endspiel am 03. Mrz 2024 treffen die Hauptstädter auf die WWK Volleys Herrsching, die sich im anderen Semifinale deutlich mit 3:0 (25:20, 25:14, 25:14) bei den Helios Grizzlys Giesen durchsetzten.

BR Volleys Headcoach Joel Banks standen für das wichtige Pokalduell am Nikolaustag wieder drei Mittelblocker zur Verfügung, in der Startaufstelleung entschied sich der gebürtige Brite neben Nehemiah Mote für Timo Tammemaa. An deren Seite liefen Zuspieler Johannes Tille, die Außenangreifer Ruben Schott und Tim Carle, Diagonalangreifer Marek Sotola sowie als Libero Satoshi Tsuiki auf. Bereits der zweite Ballwechsel stand sinnbildlich für den gesamten Spielverlauf, denn das Match wurde zu einer emotionalen Achterbahnfahrt. Beide Mannschaften lieferten sich einen intensiven Schlagabtausch, bis Sotola – von Tsuiki blockfrei gespielt – vollendete (2:0). Aus Schotts Aufschlagserie zogen die Hausherren wichtige Energie und zwangen den Gästecoach Stefan Hübner zu einer frühen Auszeit (6:1). Diese zeigte Wirkung, denn danach konterte Matthew Knigge mit seinem Service eindrucksvoll und verpasste nach erfolgreicher Video-Challenge von Banks um wenige Millimeter den zügigen Ausgleich (13:11). Wie vor der Partie von den Experten prognostiziert, hatte das Team mit dem besseren Aufschlag die Nase vorn und das waren dank Carle (18:14) und Kapitän Schott (23:17) zunächst die BR Volleys (25:20).

Im zweiten Durchgang drückten die “LüneHünen“ sofort auf das Tempo und erwischten den besseren Start – erneut stellte Knigges Aufschlag die Berliner Annahme vor gehörige Probleme (2:8). Glücklos agierten die Hauptstädter in dieser Phase in der Abwehr und taten sich auch deshalb mit der Aufholjagd schwer (8:12, 13:16). Spielmacher Tille war sichtlich angefressen, weil die SVG immer dann die wichtigen Punkte verbuchte, wenn die BR Volleys kurz vor dem Ausgleich zu stehen schienen (17:21). Auch der krachende Block des kurz zuvor eingewechselten Cody Kessel änderte nichts mehr am verdienten Satzgewinn der Niedersachsen (21:25).

Schott schwor sein Team vor Durchgang drei neu ein und das half. Diesmal war der Start mit Tille am Service noch besser als in Satz eins (8:1). Jetzt gingen nahezu alle intensiven Ballwechsel an die Männer in Orange (17:10) und nachdem Erik Röhrs seinen Aufschlag ins Netz donnerte, war der Titelverteidiger nur noch einen Satzgewinn vom erneuten Einzug in das Pokalfinale entfernt (25:19). Das Pendel schlug nun aber erneut in die andere Richtung aus. Coach Banks reagierte auf den frühen Rückstand im vierten Durchgang mit der Einwechslung von Robert Täht (1:5, 3:8). Der Satzverlauf war plötzlich wieder spannend (12:14), dann verlor das BR Volleys Team jedoch komplett den Spielfaden (13:23). Einmal mehr ging ein Pokalmatch der beiden Topklubs nach einem spektakulären Angriff von Röhrs in den Tiebreak (16:25).

Der junge Lüneburger Außenangriff mit dem inzwischen eingewechselten Theo Mohwinkel agierte lange Zeit stabil und nur mit knapper Führung für den Deutschen Meister wechselten die beiden Kontrahenten die Netzseite (8:6). Das Side-out-Spiel der BR Volleys hielt und Schott erzielte das nächste wichtige Break (11:8). Ein Ass von Topscorer und MVP Sotola (30 Punkte!) wurde schließlich zum erlösenden Moment für die Heimmannschaft und ihr Publikum (15:11). Damit dürfen die Hauptstädter zum zweiten Mal in Serie zum Endspiel nach Mannheim reisen und erhalten dort die Chance auf die Verteidigung ihres Pokaltitels.

Stimmen zum Spiel
Timo Tammemaa: „Es war mein erstes Match gegen Lüneburg. Nachdem ich die Videos in der Spielvorbereitung gesehen habe, wusste ich, dass es sehr schwer werden würde. Die SVG hat ein physisch starkes Team und kann mit dem Aufschlag enormen Druck entfachen. Das war auch das Element, das jeweils den Ausschlag in den ersten vier Sätzen gegeben hat. Für Nemo und mich war das natürlich ein anstrengendes Comeback, aber wir haben das Spiel und unsere Körper erfolgreich gemanagt. Jetzt geht es für mich zum ersten Mal nach Mannheim. Ich freue mich unheimlich auf diese Bühne, denn es soll ja ähnlich verrückt wie in Belgien sein, wo ich auch schon vor mehr als 10.000 Zuschauern ein Pokalfinale spielen durfte.“
Ruben Schott: „Ich hatte schon während des Matches den Gedanken, dass wir auf unserer Heimseite viel besser gespielt haben als auf der anderen. Deshalb habe ich mich nach dem vierten Satz, als ich die Auslosung gewonnen hatte, für einen Seitenwechsel entschieden. Letztlich war es richtig, denn wir waren im Tiebreak wieder deutlich konsequenter. Es war ein eigenartiges Spiel mit vielen Auf und Abs, aber jetzt sind wir glücklich, dass wir es wieder nach Mannheim geschafft haben.“

BR Volleys Formation
Timothée Carle + Ruben Schott (AA), Nehemiah Mote + Timo Tammemaa (MB), Johannes Tille (Z), Marek Sotola (D) und Satoshi Tsuiki (L) | Eingewechselt: Robert Täht, Cody Kessel, Saso Stalekar, Leon Dervisaj

Topwerte
Sotola 30 Punkte, 4 Blocks | Schott 14 Punkte, 3 Asse | Tammemaa 9 Punkte, 80% Angriffsquote
>>> Matchreport <<<

Nächste Heimspiele
BR Volleys vs. Baden Volleys SSC Karlsruhe | 17. Dez | 16.30 Uhr | Max-Schmeling-Halle (Bundesliga)
BR Volleys vs. Halkbank Ankara | 20. Dez | 19.30 Uhr | Max-Schmeling-Halle (Champions League)
Tickets: www.br-volleys.de/tickets

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