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Alles offen nach dem Hinspiel

Mi 15.03.2017
Ein Duell auf Augenhöhe wurde prophezeit und sollte es auch werden: Am Mittwochabend unterlagen die BR Volleys im Playoff-12 der CEV Champions League nach heißem Tanz am Bosporus Istanbul BBSK mit 2:3 (20:25, 32:30, 22:25, 25:20, 13:15) und sind nun zum Siegen verdammt. Mit dem einen Zähler im Reisegepäck könnten die Hauptstädter im Rückspiel am 21. März in der Max-Schmeling-Halle durch einen 3:0- oder 3:1-Heimerfolg erstmals in das Playoff-6 der Königsklasse einziehen.

2017-03-15

Foto: CEV


In diesem enorm wichtigen Champions-League-Match setzte BR Vollleys Trainer Roberto Serniotti auf die Durchschlagskraft von Wouter ter Maat und Robert Kromm, die Annahmequalitäten von Ruben Schott und Luke Perry, die Blockstärke von Aleksandar Okolic und Graham Vigrass sowie die Raffinesse von Tsimafei Zhukouski im Zuspiel.

Coach Serniotti krempelte gleich zu Beginn die Ärmel hoch und signalisierte seinen Spielern: Heute heißt es kämpfen! Das wurde dann Kromm und Co auch früh bewusst, denn die Türken waren stabil in der Annahme, variierten mit Schnellangriffen und hatten mit dem französischen Europameister Antonin Rouzier einen sehr konstanten Punktesammler (5:10). Zwei erfolgreiche Blocks von Okolic ließen die Berliner wieder ein wenig herankommen (10:13), aber BBSK stellte den alten Abstand wieder her (12:17). Auch wenn die BR Volleys mit ter Maat am Aufschlag noch einmal am Ausgleich schnupperten, blieb die entscheidende Aufholjagd aus - zu durchschlagskräftig war der Gastgeber in dieser Phase (17:21). Ein Service von Schott ins Netz besiegelte den verdienten 0:1-Satzrückstand (20:25).

Wieder erwischte der Deutsche Meister einen schlechten Start, doch eine erfolgreiche Serniotti-Challenge bescherte den Ausgleich (6:6). Nun legten die Berliner erstmals vor, weil der Block gleich mehrfach nach Vigrass-Aufschlägen zupackte. Erst Okolic, dann ter Maat und erneut der Serbe ließen den "7. Mann", der selbstverständlich auch nach Istanbul mitgereist war, jubeln (13:9). Wieder hatten die Türken die richtige Antwort parat - der starke Mittelblock um Kapitän Özkan und den 22-jährigen Hünen Matic konterte (15:15), Rouzier legte prompt nach (16:20). Die Berliner kamen wiederum zurück und nach einem Kromm-Ass und Okolic-Block lag der Vorteil plötzlich beim Team von Serniotti (23:22). Ein abgezockter Zhukouski-Leger sorgte für den ersten Satzball, aber Istanbul hatte mit Rouzier erneut die passende Antwort. Der Franzose verbuchte bis zum 30:30-Zwischenstand nahezu alle Punkte für die Gastgeber, dann verzog er beim vierten BR Volleys Satzball jedoch klar und der wichtige Ausgleich war geschafft (32:30).

Es blieb dabei: Das BBSK-Team startete auch im dritten Durchgang besser (6:8). Erneut bewiesen die Gäste ihre Moral, Kromm drückte mit dem Aufschlag, einmal mehr blockte Okolic und setzte ein Ass unter Mithilfe der Netzkante oben drauf (12:11). Auf Augenhöhe liefen beide Mannschaften dem Satzende entgegen (16:16, 19:19). Dann wurde jedoch Kapitän Kromm gestoppt, ein Zhukouski-Zuspiel geriet zu flach und der Satz war zugunsten der Türken entschieden (21:24). Starangreifer Rouzier ließ sich die Chance erwatungsgemäß nicht nehmen und brachte Istanbul wieder in Front (22:25).

Der Hauptstadtclub musste nu alles geben, wohlwissend, dass es bei einem weiteren Satzverlust im Rückspiel nur noch über den "Golden Set" in die nächste Runde gehen könnte. Serniotti brachte zur ersten technischen Auszeit Paul Carroll für ter Maat in die Partie (7:8) und der Australier wurde zum belebenden Element. Zur Satzmitte setzte sich der Deutsche Meister entscheidend ab, weil Vigrass mit starkem Service glänzte (18:13). Der sehr auffällige Okolic legte im Block nach und die Berliner waren nun nicht mehr aufzuhalten (22:16). Carroll sicherte den Satzausgleich und somit zumindest einen Auswärtspunkt (25:20).

Im Tie-Break geriet das BR Volleys Team frühzeitig ins Hintertreffen (1:4) und tat sich schwer, die verlorenen Punkte aufzuholen. Beim Seitenwechsel sah es nicht besser aus (5:8). Während sich bei den Berlinern vor allem Schott gegen die drohende Niederlage stemmte, avancierte der überragende Rouzier endgültig zum Matchwinner für BBSK (11:13). Schlussendlich verwandelte der Franzose den zweiten Satzball zum Heimsieg für Istanbul (13:15).

Robert Kromm haderte nach dem Spiel mit den vergebenen Chancen: "Wir haben teilweise sehr gut abgewehrt und auch die Annahme war in Ordnung. Daraus haben wir einfach zu wenig gemacht. Die letzte Konsequenz hat gefehlt und einfache Fehler waren die Folge. Die Moral hat gestimmt und uns letztlich auch den einen Punkt gebracht. Wir können und müssen im Rückspiel zuhause vieles besser machen, dann ist der Einzug ins Playoff-6 tatsächich möglich." Am Dienstag 21. März um 19.30 Uhr setzen der Kapitän und sein Team auf die einzigartige Atmosphäre im heimischen Volleyballtempel, um gemeinsam mit ihren Fans die historische Gelegenheit beim Schopfe zu packen!

Tickets für das Match in der Max-Schmelig-Halle gibt es auf www.br-volleys.de/ticketshop

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